Die legale italienische Nahrungsmittelindustrie erwirtschafte jährlich 103 Milliarden Euro, 15 Prozent davon wird exportiert. Die Plagiat-Industrie wächst um jährlich 20 Prozent, hieß es in einem Dossier der Federalimentare mit dem Titel "Italienische Lebensmittel zwischen Nachahmung und Fälschung".
Billige Imiitate
Verärgert ist Rom vor allem über die USA: 70 Prozent der als echte italienische Produkte verkauften Waren sind pure Imitationen. "Roman Cheese", "Mozzarella bella Napoli", "Chianti Wine" sind billige Plagiate, die in den Staaten hergestellt und als echte Produkte des "Made in Italy" verkauft werden. "Italian Sounding" heißt das Phänomen der Lebensmittel-Plagiate in den USA: Die Produkte klingen zwar Italienisch, haben jedoch nichts mit dem Stiefelstaat gemeinsam. Im EU-Raum sei der Markt der falschen Lebensmittelprodukte geringer. Nur fünf Prozent der Lebensmittel sei "gefälscht", hieß es in der Studie.
Vor allem Klein- und Mittelbetriebe seien von der im Ausland betriebenen Produktpiraterie betroffen. Federalimentare drängte daher auf die Einrichtung eines Fonds mit Hilfe der Regierung, um Unternehmer in ihrem rechtlichen Einsatz zum Schutz ihrer Marken im Ausland zu unterstützen. "Viele Kleinbetriebe haben wegen bürokratischer Hürden Schwierigkeiten, sich im Ausland zu verteidigen. Sie sind vor den Plagiaten machtlos", betonte Rossi di Montelera. Gegen die zunehmende Produktpiraterie fordert Italien auch die Hilfe der EU.