Dj Sweet Suzie und Suppenkoch Ossi in der Suppenküche "Wärmespender" auf der Mariahilferstraße

Foto: Thomas Rottenberg
Manchmal passt der Sound zum Zeitgeist. Und so wummerte am unteren Ende der Mariahilfer Straße eine Remix-Version des Beatles-Klassikers "Eleanor Rigby" in den Abend: "All the lonely people . . ."

Aber von trister Stimmung war in und um das seltsame Gebilde aus aneinander geschraubten Dach-Oberlichten nichts zu spüren. Im Gegenteil: Unter dem Titel "Wärmespender" (www.waermespender.at) hat hier - und and zwei anderen Orten (Karlsplatz und Hauptuni) - der Sozialarbeiter und Partychecker Christoph Möderndorfer Plexiglashütten errichtet.

"Suppe Sound"

Unter dem Motto "Suppe Sound" werden dort feine Klänge zu super Suppe für gute Taten ausgeschenkt: Rund 80 DJs und sieben Gourmettempel (u. a. Toni Mörwald, Meinl am Graben, Zum schwarzen Kameel oder das Hansen) lassen ihre Talente an den drei Orten - äh - zusammenfließen. Täglich wird von 14 bis 21 Uhr ausgeschenkt und aufgelegt. Mit dem Suppenerlös werden dann drei Sozialprojekte (das Arbeitslosenprojekt "Der Würfel", eine betreute Senioren-WG und rollstuhlgerechte Umbauten an der Uni Wien) unterstützt.

Mittwochabend sangen deshalb Soundköchin Sweet Susi und der Punsch- und Suppenschankmann Herr Ossi bestens gelaunt das Lied von der Geschichte der einsamen alten Frau, die in der Kirche den Hochzeitsreis aufhebt - und alle tun so, als würden sie es nicht sehen. Der Wetterbericht kündigte indes an, dass der "Wärmespender" seiner Funktion bald wirklich gerecht werden wird: Es wird kälter.

(DER STANDARD Printausgabe 7/8.12.2003)