Nur zehn Prozent der Weltbevölkerung nutzen das
Internet. In den Industrieländern sind es rund 44 Prozent, wie aus
dem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Jahresbericht der
Internationalen Telekommunikationsunion (ITU) hervor geht. Diesen
"digitalen Graben" zu schließen ist die Aufgabe eines
Weltinformationsgipfels der Vereinten Nationen, der in der kommenden
Woche (10. bis 12. Dezember) in Genf beginnt. Nur 650 Millionen
Menschen auf der Welt haben einen Internetanschluss.
Das Haupthindernis für den Internetzugang sei immer weniger die
Infrastruktur, sondern der Preis und auch die Bildung, sagte Michael
Minges, einer der Autoren des Berichts. So hätten beispielsweise in
Südafrika 96 Prozent der Bevölkerung theoretisch Zugang zu Handys.
Wegen des hohen Preises verfüge aber nur ein Drittel der Bevölkerung
über ein Mobiltelefon.
Etwa 95 Prozent der Weltbevölkerung hätten von der Infrastruktur
her Zugang zu Radio, 89 Prozent zu Fernsehen und 81 Prozent zu
Festnetz- oder Mobiltelefon. Viele Menschen lebten zudem in der Nähe
eines Internet-Cafes. In Mexiko sind das 70 Prozent der Bevölkerung,
aber nur zehn Prozent nutzten auch das Internet.
Um den digitalen Graben zwischen reichen und armen Ländern zu
überwinden, seien auch standardisierte Statistiken nötig, schreiben
die Autoren. Es bestehe eine enge Verbindung zwischen dem digitalen
und dem statistischen Graben, sagte Minges. 60 Prozent aller
Untersuchungen über Internetnutzer würden in Industrieländern
gemacht. (APA/dpa)