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Zur Wundheilung werden Larven der Goldfliege (Lucilia sericata) verwendet. Diese sondern Enzyme ab, die totes Gewebe verflüssigen und nehmen dann das verflüssigte Gewebe als Nahrung wieder auf.

Bild: Archiv
Exeter - Britische Forscher wollen mit neuen unkonventionellen Mitteln versuchen, der zunehmend wachsenden Antibiotika-Resistenz zu begegnen. Die Therapie, Maden in Wunden einzubringen, soll die Heilung schneller voran bringen und den Einsatz der Antibiotika verringern. Die Maden fressen nämlich abgestorbene Gewebeteile und verschonen gesundes Gewebe, berichtet BBC-Online.

Die Therapieform, Maden in Wunden einzubringen, gibt es bereits seit den 30-er Jahren. Mit dem Aufkommen von Antibiotika wurde diese Art der Wundbehandlung eingestellt. Seit einigen Jahren wird sie in Krankenhäusern wieder eingesetzt. Der Wellcome Trust will gemeinsam mit Forschern der University of Exeter und dem Bio-Tech-Unternehmen BioElf mit der neuen Methode den tatsächlichen Einsatz der Maden aber verhindern. Lediglich die chemischen Stoffe, die die Maden erzeugen, sollen zur Verwendung kommen. Die Experten spezialisieren sich dabei auf Sekrete von den Maden, die als Pulver gefriergetrocknet werden und bei Bedarf in die Wunde eingebracht werden sollen. Viele der Patienten finden nämlich den Anblick von lebenden Maden in ihrer Wunde als abstoßend.

Die Forscher arbeiten unter Zeitdruck an der Separation der chemischen Substanzen. Alleine in Großbritannien erkranken jährlich mehr als 300.000 Krankenhaus-Patienten an Infektionen, die sie in den Spitälern aufgefangen haben, berichtet der National Health Service NHS. Rund 5.000 sterben sogar daran. (pte)