Wien - Trotz "intensiven" Interesses von Banken und Investorengruppen bleibt die Constantia-Privatbank im Besitz der Turnauer-Stiftung, bestätigten Vorstand Karl Petrikovics und der Präsident der Turnauer-Stiftung in Liechtenstein, Prinz Michael von und zu Liechtenstein. "Die Gerüchte über einen Verkauf entbehren jeder Grundlage. Die Stiftung ist mit der Bank und deren Geschäftsentwicklung sehr glücklich", sagte der Stiftungspräsident.

Dem Vernehmen nach haben sich auch Wiener Großbanken um die Constantia Privatbank bemüht.

Das Institut konnte 1999 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 138 Mio. S ein neues Rekordergebnis erzielen, gab der Vorstand am Freitag bekannt. Das verwaltete Vermögen stieg von 42 Mrd. S Ende 1998 auf 52 Mrd. S Ende 1999. Heuer sollen bereits 60 Mrd. S (4,36 Mrd. Euro) erreicht werden. Die Kundenstruktur besteht zu 60 Prozent aus vermögenden Privatkunden, bei der Constantia Bank ist man ab zehn Mio. S willkommen. 30 Prozent der Kundschaft seien institutionellen Kunden, so Petrikovics.


Hoher Zuwachs

Die Zuwächse hätten in allen Geschäftsbereichen erzielt werden können, ergänzte Vorstandsmitglied Norbert Gertner. Das Fondsvolumen stieg von 14 auf 20 Mrd. S. Seit dem zweiten Halbjahr 1999 sei die Bank zudem für die Securitiy KAG, die ein Volumen von mehr als zwölf Mrd. S verwalte, als Depotbank tätig.

Die Immofinanz Immobilien Anlagen AG konnte das Immobilienvermögen von sechs auf 8,2 Mrd. S ausweiten. Verkauft wurden außerdem 160 Vorsorgewohnungen, die Constantia Privatbank sei damit Marktführer geblieben. Ende 1999 übernahm die Constantia Privatbank von der zur Erste Bank gehörenden Immorent 50 Prozent an der IMV Immobilien Management und Verwaltung GmbH, die somit zur Gänze in Constantia-Besitz ist. Der Nettozinsertrag der Constantia Privatbank stieg 1999 auf 24,9 Mio. S, die Betriebserträge insgesamt wuchsen von 244,9 auf 317,1 Mio. S. Die Betriebsaufwendungen sanken dagegen auf 178,8 (181,2) Mio. S. Die Wertberichtigungen werden mit 446.000 S, nach 18,9 Mio. S angegeben.

"Wir wollen Schweizer Diskretion mit angelsächsischer Flexibilität verbinden", beschrieb Petrikovics die Ausrichtung seines Institutes. (mimo/APA)