Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
Mit einer groß angelegten Kampagne will die deutsche Filmindustrie die dramatisch zunehmende Filmpiraterie eindämmen. "Die Filmspots und Plakate sollen aggressiv und witzig sein, damit wir mit der breiten Bevölkerung ins Gespräch kommen", sagte die Geschäftsführerin Zukunft Kino Marketing, Elke Esser. Bis August wurden 30,3 Millionen CDs und DVDs mit Filmen gebrannt. Das sind drei Millionen mehr als im gesamten Jahr 2002.

Nach Berechnungen der Filmwirtschaft beläuft sich der dadurch entstandene Schaden allein für 2002 auf rund 800 Millionen Euro. Für dieses Jahr sei ein Schaden von über einer Milliarde Euro zu erwarten. Von den Schäden seien alle Beschäftigten in der deutschen Film- und Videowirtschaft betroffen.

Die auf zunächst zwei Jahre angelegte Kampagne mit dem Titel "Raubkopierer sind Verbrecher - eine Initiative zum Schutz des Originals" solle das fehlende Unrechtsbewusstsein des Endverbrauchers schärfen, sagte Esser. Vor allem sollten Lehrer, Erzieher und Eltern sowie diejenigen angesprochen werden, "die kein Problem haben, auf dem Flohmarkt Kopien zu kaufen oder einfach aus dem Netz herunterzuladen". Um die Illegalität von Raubkopien zu verdeutlichen, führe die Kampagne die Rechtsfolgen für kriminell organisierte Raubkopierer vor Augen.

"Wir freuen uns auf Euch."

So hat ein Plakat, auf dem Gefängnisinsassen abgebildet sind, die Unterzeile: "Wir freuen uns auf Euch." Ein Filmspot zeigt eine junge, kaum bekleidete Frau, die ihren Freund nicht ins Bett bekommt, weil dieser sich noch Filme aus dem Internet runterladen möchte. Schließlich stellt sie ihn vor die Alternative: "Bett oder Knast?" Darüber hinaus werden Raubkopierer darauf hingewiesen, dass sie nach der Novellierung des Urheberrechtsgesetzes vom 13. September 2003 mit Freiheitsentzug von bis zu fünf Jahren bestraft werden können. Die Spots sollen in Kinos und unter Umständen im Fernsehen gezeigt werden.

"Wenn es so weiter geht, schwimmen unsere Felle davon"

Der Produzent des Erfolgsfilms "Good Bye, Lenin!", Stefan Arndt, warnte vor den Folgen der Filmpiraterie. "Wenn es so weiter geht, schwimmen unsere Felle davon." Seine Firma X-Filme habe allein durch den Verkauf illegaler Kopien von "Good Bye, Lenin!" rund zwei Millionen Euro verloren. Nach dem Kinostart im Februar seien rund 770.000 illegale Kopien verkauft worden. "Die Leute müssen an dem, was sie geschaffen haben, angemessen beteiligt werden." (APA/AP)