Der Witz in der Komödie

österreichischer Provenienz: eine doch recht merkwürdige Angelegenheit. Nicht selten kommt er vor, ganz selten ist er gut und meistens verhält er sich noch zum Drehbuch wie ein alter Baum in der flachen Landschaft, der nirgendwo dazugehört. Jüngstes Beispiel: Brüder II. Der Versuch, mit Erwin Steinhauer, Wolfgang Böck und Andreas Vitásek als ungleiches Brüdertrio eine komische Geschichte zu erzählen.

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Was eigentlich schon das Grundproblem ist:

Geschichte wäre in diesem zweiten Teil zu viel gesagt. Man hantelt sich von einer gewollt lustigen, unglaublich mühsamen Szene zur nächsten. Es geht um das Leben und Lieben der Brüder, um Beziehungen und Beziehungskisten, um kochen und essen, um zu viel essen, um Sex mit der Ex, Sex des Bruders mit der eigenen Ex - aber Geschichte ist keine erkennbar. Zumindest keine, die nicht in fünf Minuten auch erzählt wäre.

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Apropos Sex.

Eine Gelegenheit für Steinhauer und Böck so etwas wie physische Präsenz zu beweisen. Wobei den Schauspielern grundsätzlich dieses Missgeschick von Fernsehfilm nicht anzukreiden ist. Denn wenn die Pointen auch meist nicht gerade gelungen waren, versuchten sie doch immerhin, sie so rüberzubringen, dass man ihnen einen gewissen Spaß an der Arbeit nicht abstreiten sollte. (pi/DER STANDARD, Printausgabe vom 24.11.2003)

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