Michael Moore´s in town... Genauer gesagt machte der US-amerikanische Filmemacher und Schriftsteller am Donnerstag im Wiener Volkstheater Station. Doch selbst zwei Vorstellungen reichten nicht aus, um allen Fans die Möglichkeit zu geben, sich eine etwas ungewöhnliche Buchpräsentation anzusehen.

Foto: derStandard.at/Fercher

Doch einige ließen sich dennoch nicht entmutigen und versuchten vor Beginn der Vorstellung noch einmal, ein Ticket zu bekommen.

Foto: derStandard.at/Fercher

Und dieser Herr ist allemal die Mühe wert. Aber das Publikum schien ohnehin bereits vorher davon überzeugt gewesen zu sein: fast wie ein Popstar wurde er begrüßt. Mit bekanntem Zynismus machte er sich dann auch über seine eigenen Landsleute lustig...

Foto: derStandard.at/Fercher

... Doch dafür, dass auch Michael Moore "from Flint, Michigan" nur ein "stupid white man" ist, konfrontierte er das österreichische Publikum mit unbequemen Fragen. Wie kommt es, dass in Österreich eine Rechtspartei in der Regierung ist, fragte der Oscarpreisträger.

Foto: derStandard.at/Fercher

Dass Bush in den USA Präsident ist, dafür hat Moore eine einfache Erklärung parat: "We´re Americans." Aber: "What´s your excuse, Austrians?" Seine Botschaft an die Österreicher lautete deshalb "Wählt sie ab" - Ganz in Analogie zu seinem Auftrag an die Amerikaner ("Bush abwählen").

Foto: derStandard.at/Fercher

Nach diesem kurzen Ausflug in die österreichische Innenpolitik wandte sich Moore wieder heimischeren Gefilden zu: Der Kritik an der US-amerikanischen Politik, an US-Präsident Bush, dem Irakkrieg und seine Ablehnung von "corporate America", also dem Einfluss der Wirtschaft auf die US-Politik.

Foto: derStandard.at/Fercher

So ist seine Veranstaltung weniger Lesung und mehr eine Mischung aus Kabarett und politischer Kundgebung. Das Publikum kam zwar in den Genuss einer kurzen Lesung aus einem Kapitel seines neuen Buches "Volle Deckung, Mr. Bush", dem eigentlichen Grund für seine Europa-"Tournee". Für eingefleischte Moore-Fans hatte dieser Teil des Abends allerdings wenig Neues zu bieten. Aber es geht wohl auch weniger darum, von ihm etwas anderes zu hören, als er in seinen Büchern schreibt oder in seinen Filmen zeigt. Es ist die Form, die seine "Show" so unterhaltsam macht.

Foto: derStandard.at/Fercher

Aber auch wenn seine Kritik sehr spitz, zumeist überspitzt ist, an seinem Optimismus hält Michael Moore fest: "Vielleicht lebe ich auf irgendeiner Wolke, wo ich nicht sein sollte". Doch von dieser will er sich offensichtlich auch nicht vertreiben lassen und so schloss er den Abend mit einem flammenden Appell ab,...

Foto: derStandard.at/Fercher

bevor er sich dem Publikum widmete

Foto: derStandard.at/Fessler

und für nahezu alle Zuschauer Exemplare seines neuen Buches signierte. Und sich wieder in die USA verabschiedete. (Text und Fotos: Sonja Fercher und Katrin Fessler).

Wir verlosen fünf Stück des neuen Buchs von Michael Moore ""Volle Deckung, Mr. Bush - Dude, where is my country?""
>>> zum Gewinnspiel

Das Universitätsfernsehen hat den Auftritt mitgefilmt.
>>> zum Video

Foto: derStandard.at/Fessler