Die halbe Sendung

sah man - zugegeben durchwegs erstklassige - Damenbeine dicken, schwarzen Limousinen entsteigen. Das war langweilig. Danach kam der Smalltalk - ein Jammer ("Ich war auch in Thailand. Ich finde auch Spanien sehr schön."). Schlussendlich die Entscheidung, bei der kaum eine der Werberinnen auf ihre gute Kinderstube vergaß: "Ja, sehr gerne, danke für die Einladung."

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Verherrlichung romantischer Liebe,

Frauen als passive, notgeile Gänse, deren Glück in der Heimsuchung durch den Mann besteht: Das alles war zu erwarten.

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Ärgerlich am "Bachelor" ist,

wie der ORF mit dem Format umgeht. Dass die Show frauenfeindlich ist und in einem öffentlich-rechtlichen Programm nichts zu suchen hat, muss nach politischem Protest auch am Küniglberg klar geworden sein. Wie sonst ließe sich die um Schadensbegrenzung bemühte Aussendung verstehen: "Nimmt eine Frau die Rose an, darf er weiter darauf hoffen, dass sie am Ende der siebenteiligen Show seine Herzdame werden könnte. Falls sie das Interesse an ihm verloren hat, wird sie seine Rose zurückweisen."

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Spätestens nach Folge eins wissen wir:

Das dürfte eher Ausnahme denn Regel sein, oder? Wenn der ORF glaubt, sein Programm aus Elementen wie diesen speisen zu müssen, könnte er wenigstens nach außen auch dazu stehen. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 21.11.2003)

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