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Nordkorea, die USA, China, Südkorea, Japan und Russland hatten Ende August unter chinesischer Vermittlung Sechs-Nationen-Gespräche in Peking aufgenommen. Pjöngjang fordert dafür unter anderem einen Nicht-Angriffs-Pakt der USA und hatte seine Teilnahme an weiteren Gesprächen immer wieder in Frage gestellt.

Foto: REUTERS/Ng Han Guan/Pool
Peking - Nordkoreas Führer Kim Jong Il hat grundsätzlich einer neuen Runde der Sechs-Nationen-Gespräche über eine Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms zugestimmt. Dass berichtete das staatliche chinesische Fernsehen von einem Treffen zwischen Kim Jong Il und dem chinesischen Parlamentschef Wu Bangguo am Donnerstag in Pjöngjang. "Beide Seiten stimmten grundsätzlich überein, das Verfahren der Sechs-Parteien-Gespräche fortzusetzen." Wann die neue Runde statt finden soll, berichtete das Fernsehen nicht. Kim Jong Il hat demnach betont, dass die USA eine Paketlösung akzeptieren sollten. Wie das Fernsehen weiter berichtete, habe Chinas Parlamentschef seinerseits unterstrichen, "dass die Sorgen der USA und Nordkoreas zur gleichen Zeit gelöst werden sollten". Beide Seiten unterstützten eine friedliche Lösung der Nuklearfrage durch Dialog, hieß es weiter. Chinas Parlamentschef hält sich zu einem dreitägigen Besuch in Pjöngjang auf. UNO: Millionen Nordkoreaner erneut von Hunger bedroht

Millionen Nordkoreaner sind im kommenden Jahr nach UN-Angaben erneut von einer Hungerkatastrophe bedroht. Trotz besserer Ernteerträge sei ein Viertel der Bevölkerung des kommunistisch regierten Landes, etwa 6,5 Millionen Menschen, auf internationale Lebensmittellieferungen angewiesen, sagte Rick Corsino, Direktor des UNO-Welternährungsprogrammes (WFP) für Nordkorea am Donnerstag in Peking. Von dem erwarteten Gesamtbedarf von 5,1 Millionen Tonnen Getreide könne Nordkorea nur 4,16 Millionen selber decken. Die übrigen 940.000 Tonnen müssten von der internationalen Staatengemeinschaft bereit gestellt werden, um den Hungertod tausender Koreaner zu verhindern.

Im Jahr 2003 verfehlte das Welternährungsprogramm nach eigenen Angaben sein Ziel, 500.000 Tonnen Nahrungsmittel bereitzustellen. Bisher konnten nach Angaben Corsinos erst 320.000 Tonnen geliefert werden. Sollten weitere Hilfslieferungen ausbleiben, wären 700.000 meist ältere Nordkoreaner bereits von November an ohne UNO-Nahrungsmittelhilfe, Kinder würden von Januar an nicht mehr versorgt werden können. Nahrungshilfe für die Bedürftigsten müsste von März an eingestellt werden, sagte Corsino. Anfang Oktober hatte bereits die südkoreanische Regierung gewarnt, Nordkorea brauche dieses Jahr noch rund 1,1 Millionen Tonnen Nahrungsmittelhilfe zusätzlich, um eine Hungersnot abzuwenden. (APA/dpa/AP)