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Dick Cheney hatte den Halliburton-Konzern fünf Jahre lang geleitet, bevor er 2000 als Vizepräsident kandidierte.

Foto: REUTERS/Richard Carson/files
Washington - Zwei Kongressabgeordnete haben der US-Regierung vorgeworfen, sie bezahle dem Ölkonzern Halliburton überhöhte Preise für den Import von Benzin in den Irak. Halliburton wurde früher von US-Vizepräsident Dick Cheney geleitet. Die USA bezahlten für aus Kuwait importiertes Benzin bei Halliburton 2,65 Dollar pro Gallone (rund 60 Euro-Cent pro Liter), während Experten einen angemessenen Preis mit höchstens einem Dollar pro Gallone veranschlagten, schrieben die demokratischen Abgeordneten Henry Waxman und John Dingell in einem Brief an die US-Regierung.

Teurer Treibstoff

"Wir wissen, dass jemand damit reich wird, Benzin in den Irak zu importieren", sagte Waxman in einer Mitteilung. "Was wir nicht wissen ist, wer das Geld verdient: Halliburton oder die Kuwaiter?" Eine Halliburton-Sprecherin wies die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen verdiene an jedem umgesetzten Dollar nur wenige Cent. Es sei teuer, Treibstoff in eine Krisenregion zu liefern, nicht zuletzt wegen der kurzen Vertragslaufzeiten.

Die Halliburton-Tochter Kellogg Brown & Root hat einen Vertrag mit der US-Armee zum Wiederaufbau der irakischen Ölindustrie. Dazu gehört der Import von Ölerzeugnissen, so lange die Raffinerien des ölreichen Landes nicht ausreichend produzieren.

Riesiger Verlust

Die beiden Abgeordneten kritisierten weiter, die USA verkauften das importierte Benzin im Irak für nur vier bis 15 Cent pro Gallone. "Die US-Regierung bezahlt fast drei Mal mehr für Benzin aus Kuwait als sie sollte und verkauft das Benzin dann mit einem riesigen Verlust im Irak weiter." Die irakische Ölfirma SOMO bezahle lediglich 97 Cent pro Gallone Benzin, die sie aus Kuwait in den Irak importiere. (APA/Reuters)