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Moskau - Wunder und Tragödie finden in russischen Bergwerken derzeit fast gleichzeitig statt. Während im südrussischen Nowoschachtinsk nach fünftägiger Suche elf der noch 13 Eingeschlossenen lebend geborgen werden konnten, ist Russland am Mittwoch von einem weiteren Grubenunglück heimgesucht worden.

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Nur knapp entging man in der sibirischen Stadt Partisansk , 6500 Kilometer östlich von Moskau, einer Riesenkatastrophe: Nach einer Methangasexplosion in 750 Meter Tiefe konnten innerhalb weniger Stunden immerhin 66 Bergleute lebend aus dem Schacht geborgen werden. Fünf Kumpel kamen ums Leben.

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Die Meldung von der neuen Grubentragödie wurde freilich vom "Wunder von Nowoschachtinsk" in den Hintergrund gedrängt. Dort hatten Rettungsmannschaften seit der Überflutung des Bergwerks durch einen unterirdischen See am vorigen Donnerstag verzweifelt nach Überlebenden gesucht. 33 Kumpel waren kurz nach dem Unglück lebend geborgen worden, von den restlichen Eingeschlossenen gab es bis zuletzt keinerlei Lebenszeichen.

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Von einem Nachbarschacht gruben Helfer einen so genannten "Tunnel der Hoffnung" über 60 Meter durch die Tiefe. Entgegen den Ankündigungen war man aber am Dienstag noch nicht zu den Vermissten durchgedrungen.

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Erst Mittwochfrüh, gegen 2 Uhr, brach man zu dem Stollen durch, wo man die Eingeschlossenen vermutete.

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Diese hatten dort den Rettern den Weg gewiesen, indem sie auf den Stollenwänden die Mitteilung einritzten, sie seien nach dem Wassereinbruch in den Ventilationsschacht geflüchtet. Die Geretteten mussten drei Kilometer lang auf Tragen durch den Stollen, wo der Wasserstand inzwischen auf 75 cm abgesunken war, zum Aufzugsschacht transportiert werden.

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Zehn Kumpel waren in so guter Verfassung, dass sie ohne Hilfe aus dem Schacht stiegen. Einer ist mit zahlreichen Knochenbrüchen schwer verletzt, nachdem ihn die eintretende Wasserflut gegen einen Transportwagen geschleudert hatte. Auf gleiche Weise wurde ein weiterer Bergmann tödliche verletzt.

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Am Mittwoch galt nur noch ein Mann weiter als vermisst, die Suche nach ihm wurde fortgesetzt. Russlands Präsident Vladimir Putin hat angekündigt, die Retter als Helden zu ehren. (Eduard Steiner aus Moskau, DER STANDARD Printausgabe 30.10.2003)

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