Ein Exbankdirektor hebt Geld am Schalter ab. Beim Verlassen des großen Innenstadt-Instituts nähert sich ihm der Sicherheitsbeamte des Hauses: "Bitte gehen Sie durch den Hintereingang hinaus, sie wurden beim Geldabheben beobachtet. Wir hatten schon einige Überfälle auf Kunden." Eine alte Dame hebt ihre Pension ab und geht nach Hause. Beim Aufsperren des Haustors drängen sich zwei Männer und eine Frau an ihr vorbei, murmeln, sie müssten zum Zahnarzt im Haus und betreten mit ihr den Aufzug. In der Wohnung fehlt der Umschlag mit einem namhaften Betrag. Wohnungen, an deren Türklinken das Signal "wir sind seit Tagen nicht zu Haus" in Form von Werbesendungen hängt, werden am helllichten Tag aufgebrochen. Alles Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit und aus dem Bekanntenkreis. Die statistische Unterlegung erfolgte jetzt: Explosion der Kriminalität, besonders in Wien, besonders durch "Ostbanden". Für die Visumfreiheit für Rumänen etwa kann Strasser nichts. Er gibt aber zu, dass in Wien zu wenig Polizei vorhanden ist. Grund: Sparmaßnahmen und eine nicht ganz gelungene Polizeireform. Aber ein selbststilisierter Law-and-Order-Politiker muss auch Law and Order garantieren, sonst ... (Hans Rauscher/DER STANDARD; Printausgabe, 29.10.2003)