Bild nicht mehr verfügbar.

Das rote Kreuz als einiger Schutz für die MitarbeierInnen der Organisation

Reuters/Str
Wien - Anschläge wie der auf das Rote Kreuz in Bagdad stellen das Schutzzeichen des Roten Kreuzes in Frage. "Das Rote Kreuz ist der einzige Schutz unserer Mitarbeiter", erklärt Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes am Montag in einer Presseaussendung. "Auch in Kriegsgebieten arbeiten wir prinzipiell unbewaffnet und ohne den Schutz bewaffneter oder militärischer Gruppen." Waffen oder bewaffneter Begleitschutz sind nicht vereinbar mit den Rotkreuz-Grundsätzen der Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit.

Marke: "Rotes Kreuz"

Das Rote Kreuz ist auf der ganzen Welt so bekannt wie Coca-Cola und es genießt einen besonderen Schutz, wird in der Aussendung betont. Das Wahrzeichen des Roten Kreuzes ist im Frieden gesetzlich geschützt, damit es im Krieg die Opfer und Helfer schützt. Das Rotkreuz-Zeichen darf nur von den Sanitätseinheiten des Bundesheeres und dem Roten Kreuz verwendet werden. Auch die Kennzeichnung von Apotheken und Arztpraxen mit dem Zeichen ist gesetzeswidrig.

"Der Schutz dieses Zeichens ist für unsere MitarbeiterInnen lebenswichtig. Durch Missbräuche " auch hier in Österreich - wird dessen völkerrechtliche Bedeutung ausgehöhlt und sein Wert als Schutzzeichen vermindert", mahnt Kopetzky. Das Rote Kreuz zählt im Jahr in Österreich bis zu 40 Missbräuche des Zeichens, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher sein.

"Nur die Not zählt"

Das Rote Kreuz unterscheidet nicht zwischen den Parteien eines Konfliktes und darf auf keiner Seite in das Kampfgeschehen eingreifen. Prämisse seiner Arbeit sind die Bedürfnisse der Menschen. "Egal ob in Österreich bei einem Verkehrsunfall oder beim Hilfseinsatz im Irak, für das Rote Kreuz zählt nur das Ausmass der Not", so Kopetzky.

Obwohl das Rote Kreuz kein religiöses Zeichen ist, arbeiten die Schwesterngesellschaften des Roten Kreuzes in der islamischen Welt unter dem Zeichen des Roten Halbmondes. Die israelische humanitäre Landesorganisation "Magen David Adom" (MDA, "Roter Davidstern") wurde jedoch noch nicht in die Rot-Kreuz-Dachorganistion aufgenommen. Rund um die Welt veranstaltet das Rote Kreuz Informationskampagnen, um die Neutralität der Organisation und das Schutzzeichen bekannt zu machen.

Das Symbol des Roten Kreuzes entstand als Referenz an die Schweiz. Die Grundidee war die Umkehrung der Schweizer Flagge. Die Schweiz ist das Heimatland des Rotkreuz-Gründers Henry Dunant.

Die Verwendung des Rotkreuz-Zeichens ist gemäß den auch von Österreich ratifizierten Genfer Abkommen, BGBl. Nr. 155/1953, sowie den Bestimmungen des Rotkreuz-Schutzgesetzes, BGBl. Nr. 196/1962, ausschließlich den militärischen Sanitätsdiensten als Schutzzeichen und den nationalen Rotkreuz-Gesellschaften mit ihren Einrichtungen als Kennzeichen vorbehalten. (APA)