Wien - Mit dem sportlichen Erfolg im Rücken will sich der österreichische Fußball-Rekordmeister SK Rapid auch in wirtschaftlichen Fragen innerhalb der Bundesliga mehr Gehör verschaffen. Im Zuge der Verhandlungen mit Liga-Sponsor T-Mobile über eine Vertragsverlängerung (der bisherige Kontrakt läuft mit Saisonende aus) fordern die Hütteldorfer, sowohl die Exklusivitätsklausel des Handy-Betreibers als auch den Verteilungsschlüssel der Einnahmen für die Klubs zu überdenken.

Laut Manager Werner Kuhn werden die Vereine durch die Exklusivitätsklausel der Möglichkeit einer Akquirierung von potenziellen Sponsoren einer ganzen Branche beraubt. Der Vertrag mit T-Mobile erlaubt es den Vereinen nicht, mit Trikot-Aufklebern von Konkurrenz-Unternehmen zu werben.

Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler zeigte für das Ansinnen von Rapid wenig Verständnis. "Es ist selbstverständlich, dass ab gewissen Beträgen das Recht auf Exklusivität besteht. Ich verstehe die Äußerungen nicht, jetzt ist Solidarität gefordert." Der frühere FPÖ-Politiker verhandelt derzeit mit T-Mobile über eine Verlängerung und will noch in diesem Jahr den neuen (oder alten) Liga-Hauptsponsor präsentieren.

"Ich habe bei der letzten Präsidenten-Konferenz über die Grundzüge für die Fortsetzung der Zusammenarbeit referiert. Damals gab es keinerlei Anmerkungen eines Klubs", sagte Westenthaler. Rapid (in dieser Konferenz von Vize-Präsident Sigi Menz vertreten) besteht allerdings darauf, lediglich die Zustimmung zu prinzipiellen Verhandlungen gegeben zu haben.

Am vergangenen Wochenende führte Westenthaler zudem in Hamburg, wo er sich mit dem gefeuerten HSV-Trainer Kurt Jara traf, Gespräche mit Vertretern der Rechtevermarktungsagentur Sporfive, die durch den Kauf der ISPR noch bis Saisonende im Besitz der TV-Rechte der Bundesliga ist. Dabei soll es möglich gemacht werden, Teile der nationalen TV-Rechte direkt zwischen der Bundesliga und den heimischen TV-Veranstaltern zu vermarkten.

Auch in dieser Frage will Rapid laut einer Presseaussendung "im Rahmen seiner Möglichkeit die Interessen des Vereins vertreten und wahren". Dabei soll unter anderem die derzeitige Rechtssituation bezüglich Internet überdacht werden.(APA)