St. George's - Zum 20. Jahrestag der US-Invasion auf Grenada hat die Regierung von Präsident George W. Bush auf dem Flughafen der Karibikinsel einen Kranz niedergelegt. An der Zeremonie in St. George's nahmen am Freitag Bushs Beauftragter für die Region, Otto Reich, und der damalige Kommandant der Invasionstruppen, Joseph Metcalf, teil. Reich verlas eine Erklärung Bushs, in der dieser an die 19 US-Soldaten erinnerte, die ihr Leben gelassen hätten, "um vor 20 Jahren die Demokratie in Grenada wiederherzustellen".

Brennpunkt

Der damalige US-Präsident Ronald Reagan ordnete am 25. Oktober 1983 die Landung von US-Truppen auf der Insel an. Grenada wurde damals zu einem Brennpunkt im Kalten Krieg, nachdem Maurice Bishop 1979 - fünf Jahre nach der Unabhängigkeit von Großbritannien - eine marxistische Regierung errichtet hatte. Im Oktober 1983 erhob sich eine radikale Gruppe innerhalb der Regierung gegen Bishop, und dieser wurde von einem Hinrichtungskommando erschossen. Sechs Tage danach begann die Invasion der USA. Hintergrund waren auch Befürchtungen der US-Regierung, dass der Flughafen auf Grenada zu einem kubanisch-sowjetischen Stützpunkt ausgebaut werden sollte.

Bis heute ist die Zahl der bei der Invasion getöteten Grenader nicht restlos geklärt. Nach Angaben der USA kamen 45 Grenader und 24 Kubaner ums Leben. In den zwei Jahrzehnten nach der Invasion hat sich Grenada erneut Kuba angenähert. 1992 nahmen beide Staaten diplomatische Beziehungen auf, und Kuba unterstützte mehrere Bauprojekte auf der von 100.000 Menschen bewohnten Insel. (APA/AP)