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Noch nie wurde eine Bundesregierung im Politbarometer so schlecht beurteilt

montage: derStandard.at/Foto: Reuters
Frankfurt/Main - Nach den jüngsten Reformbeschlüssen ist die SPD in der Wählergunst massiv eingebrochen. Dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer zufolge rutschen die deutschen Sozialdemokraten in der politischen Stimmung von 27 Prozent auf 22 Prozent ab. Bei den Rentnern verliert die SPD in der Woche sogar zehn Prozentpunkte. Die CDU/CSU legt dagegen um einen Punkt von 52 auf 53 Prozent zu. Die Grünen verschlechtern sich von elf auf neun Prozent, die FDP liegt bei sechs (plus eins), die PDS bei vier Prozent (plus zwei).

30-Prozent-Marke durchbrochen

Bei der so genannten Sonntagsfrage, die auch längerfristige Überzeugungen und Parteienbindungen der Wähler berücksichtigt, rutscht die SPD mit 29 Prozent erstmals unter die 30-Prozent-Marke (minus eins). Die CDU/CSU legt leicht auf 48 Prozent zu (plus eins). Die Grünen kommen auf neun Prozent (minus eins), die FDP bleibt unverändert bei sechs, die PDS bei vier Prozent. Sollte die PDS nicht in den Bundestag einziehen, hätte die CDU/CSU eine deutliche absolute Mehrheit.

Joschka Fischer weiter populär

Bei der Einschätzung der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland, die auf einer Skala von plus fünf bis minus fünf beurteilt werden, erhalten die Regierungsmitglieder mit minus 1,7 den schlechtesten Durchschnittswert seit 1977. Außenminister Joschka Fischer (Grüne) führt die Liste mit plus 1,8 weiterhin an (zuletzt: 1,7). Auf Platz zwei liegt der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) mit 0,9 (0,6), gefolgt von CDU-Chefin Angela Merkel mit unveränderten 0,5. Danach kommt ebenfalls unverändert Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) mit 0,2. Auf Platz fünf rangiert unverändert mit 0,0 der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU).

Abermals verschlechtert hat sich Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der jetzt bei minus 0,5 liegt (zuletzt: minus 0,3) liegt. Leicht verbessert folgt FDP-Chef Guido Westerwelle mit minus 0,7 (zuletzt: minus 0,9). Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) kommt auf minus 0,9 (zuletzt: minus 0,8). Mit dem schlechtesten jemals für ihn gemessenen Wert folgt Finanzminister Hans Eichel (SPD) mit minus 1,1 (zuletzt: minus 0,9). Schlusslicht ist wie im Vormonat Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) mit minus 1,3 (zuletzt: minus 1,1). (APA/AP)