Washington - Der Geheimdienstausschuss des US-Senats
wirft dem US-Auslandsgeheimdienst CIA vor, Informationen über
irakische Waffen und angebliche Terrorismus-Verbindungen Saddam
Husseins übertrieben zu haben. Der Ausschuss zeige sich in dem
Entwurf eines Berichts an den Senat erstaunt, dass die CIA viele
Daten auf unzureichender Basis gewonnen habe, berichtete die
"Washington Post" am Freitag unter Berufung auf Parlamentarier beider
Parteien. Zahlreiche grundlegende Geheimdienst-Dokumente seien
lediglich aus unbestätigten oder umstrittenen Quellen
zusammengestellt worden.
Untersuchung konzentriert sich mehr auf Nachrichtendienst als auf Weißes Haus
Der in der Entstehung befindliche Bericht des Senats konzentriert
sich bei der Untersuchung der Vorgänge vor dem Irak-Krieg mehr auf
die Rolle der Nachrichtendienste als die des Weißen Hauses, wie die
Zeitung weiter meldet. Der Report ist allerdings weniger umfangreich
als eine ähnliche Untersuchung des Repräsentantenhauses.
Unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse hatte die US-Regierung
vor dem Irak-Krieg behauptet, Bagdad verfüge über
Massenvernichtungswaffen und würde Kontakte zum Terror-Netzwerk Al
Kaida unterhalten. Auch mehr als ein halbes Jahr nach dem Sturz des
irakischen Präsidenten Saddam Hussein sind bisher noch keine Belege
dafür aufgetaucht. (APA)