Berlin - Das Kindergeld ist trotz den Sparplänen der deutschen Bundesregierung sicher Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärte am Donnerstag in Berlin, er gehe davon aus, dass diese Leistung auch in der laufenden Sparrunde nicht angetastet werde. Gleichzeitig stellte er bei einem Festakt zum 50-jährigen Bestehen des deutschen Familienministeriums Familien mit Kindern in den Vordergrund der zukünftigen Politik. Familienministerin Renate Schmidt sagte, das erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts solle zum Jahrzehnt der Familie und der Kinder werden.

Investition in Kinderbetreuung

Schröder verteidigte den rot-grünen Reformkurs als einzige Möglichkeit zur Wohlstandssicherung. Vor dem Hintergrund eines "radikal veränderten Altersaufbaus" in der Gesellschaft wäre es ohne ein Gegensteuern zur "Unfinanzierbarkeit der Rentensysteme" gekommen. Ein vorrangiges politisches Aufgabenfeld der Zukunft sei die Investition in Kinderbetreuung. "Wir erwarten und hoffen, dass die Kommunen ähnliche politische Prioritäten setzen", sagte der SPD-Vorsitzende.

Eine umfassende Betreuung der Kinder berufstätiger Eltern sei nicht nur aus gesellschaftlicher, sondern insbesondere auch aus ökonomischer Sicht notwendig. "Wir können auf die Leistungsbereitschaft gut ausgebildeter Frauen nicht verzichten", sagte Schröder, der betonte: "Familie ist da, wo Kinder sind."

Etwas stimmt da nicht...

Schmidt würdigte in ihrer Rede zur Festveranstaltung die Arbeit ihrer 13 Vorgängerinnen und Vorgänger, darunter Claudia Nolte, Heiner Geißler, Rita Süssmuth und ihre direkte Vorgängerin Christine Bergmann. Heutzutage gehe es darum, dass mehr Menschen den Mut fassen, eine Familie zu gründen, sagte die SPD-Politikerin. Schmidt räumte ein, dass es noch nicht gelungen sei, die Kinderarmut in Deutschland ausreichend zu bekämpfen. Das Bewusstsein für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei zwar vorhanden, das Handeln sei aber oftmals anders. Solange zwar Geld für Kreisverkehre und Mehrzweckhallen, nicht aber für Kinderbetreuung ausgegeben werde, stimme etwas nicht. (APA)