Vösendorf - Einen fragwürdigen ersten Platz im bundesweiten Vergleich nehmen die Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen bei der Verweigerung von Vorsorgentersuchungen ein. Das habe vor allem bei Gesundheitsrisiko Nummer Eins - den Herz-und Kreislauferkrankungen - fatale Folgen, erläuterte der Kardiologe Harald Mayr bei der Veranstaltung "Alles was das Herz begehrt - Bedingungen für eine erfolgreiche Prävention" am Donnerstag in Vösendorf.

8900 Herzinfarkt- oder Schlaganfall- Tote pro Jahr in Neiderösterreich

So hätten sich zwischen den Jahren 1991 und 2000 pro Jahr durchschnittlich nur 47.400 Landesbewohner in die vorbeugende Obhut der Ärzte begeben - um rund ein Fünftel weniger als im Durchschnitt der anderen Bundesländer. Dabei so Mayr bei der von STANDARD-Chefredakteur Gerfried Sperl moderierten Diskussion der Initiative ProNiederösterreich, würden im Bundesland jährlich rund 8900 Frauen und Männer an Herzinfarkt oder Schlaganfall sterben. An jenen Erkrankungen, die in der westlichen Welt die häufigsten Ursachen für einen Tod vor dem Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung sind.

Insgesamt leiden im Lande rund 44.200 Menschen an einer Erkrankung, die zumindest ein Mal pro Jahr eine Krankenhausbehandlung erfordert. Darunter, so die anwesenden Experten, würden sich 2400 Patienten mit Herzinfarkt, und 9000 mit Schlaganfällen und 5200 mit Bluthochdruck befinden. (bri, DER STANDARD Printausgabe 24.10.2003)