Kopenhagen - Soldaten in der Kaserne von Skive (Dänemark) müssen künftig auf Striptease-Veranstaltungen verzichten. Der Kommandant der Kaserne verbat entsprechende Feste, die in der Vergangenheit regelmäßig in seiner und anderen Kasernen des Landes für Soldaten und Offiziere organisiert worden waren, wie es am Mittwoch aus Militärkreisen hieß. Das Verbot von Skive dürfte demnach ein entsprechendes Machtwort im ganzen Land nach sich ziehen.

Dabei habe der Generalstab die Shows gar nicht grundsätzlich verbieten wollen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Vielmehr sollte nur ein gewisser "moralischer Druck" ausgeübt werden, dass Striptease-Veranstaltungen selbst in der Freizeit der Soldaten nicht "dem Stil des Hauses" entsprächen und unvereinbar mit "unserer Wahrnehmung" von Frauen seien, sagte er.

Am Dienstag hatte sich die Offizierin Marianne Brandt Rasmussen im Rundfunk über die Veranstaltungen beklagt, die nicht nur für die weiblichen Soldaten, sondern für alle Frauen erniedrigend seien. Sie zeigte sich enttäuscht, dass ein im Mai veröffentlichter Bericht über das Verhalten von Soldaten gegenüber Frauen in der Armee keine Folgen gehabt und keine Debatte nach sich gezogen habe. In dem Bericht geben 18 Prozent der weiblichen Militärangehörigen an, Opfer sexueller Belästigung bis hin zu Vergewaltigung durch Kollegen oder Vorgesetzte geworden zu sein. (APA)