Die Städtische übernimmt wie berichtet von der BA-CA 40 Prozent von deren 50 Prozent-Anteil an der CA-Versicherung. Bei der Union Versicherung, an der die Städtische, die BA-CA sowie die zum Münchener Rück-Konzern gehörende Ergo Versicherung zu je einem Drittel beteiligt sind, will die Städtische 23,3 Prozent von der BA-CA übernehmen. Allerdings hat die deutsche Ergo ein Vorkaufsrecht auf die Hälfte des von der BA-CA gehaltenen Union-Drittels. Die BA-CA wird bei der Ergo ebenso wie bei der CA Versicherung mit 10 Prozent beteiligt bleiben.
Die Ergo habe jetzt noch rund vier Wochen Zeit, über das Vorkaufsrecht zu entscheiden. Die Städtische habe keine Signale, ob die deutsche Versicherung von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen wolle oder nicht. Sollte die Ergo den von der BA-CA gehaltenen 11,6-prozentigen Union-Anteil nicht kaufen, wäre die Städtische mit 56,3 Prozent auch Mehrheitseigentümer der Union Versicherung. Die BA-CA hatte den Buchgewinn aus der Transaktion mit 75 Mio. Euro beziffert.
Gespräche über eine Fusion von CA- und Union-Versicherung würden in jedem Fall geführt, „sinnvoller Weise nach der Vorlage der Bilanzen 2003“, so Geyer. Nach den Bewertungen könnte die Zusammenlegung dann im Laufe des Jahres 2004 erfolgen. Für den Namen der fusionierten Versicherung, die dann die Nummer vier unter Österreichs Lebensversicherern wäre, gibt es zwei Varianten. Der Name Union sei gut eingeführt - auch in der Bank. Eine Alternative wäre BA-CA Versicherung, dieser Name müsste aber mit der BA-CA geklärt werden.
Durch den Versicherungsdeal sei die Vertriebskooperation in der Lebensversicherung auf eine neue Basis gestellt worden. Es habe keine sehr gravierenden Änderungen gegeben, der alte, aus dem Jahr 1992 stammende Vertrag sei ein „bisschen umfassender“ gewesen. Die Exklusivitätsvereinbarung für den Verkauf von Union/CA-Lebensversicherungen über die BA-CA läuft mindestens zehn Jahre und kann dann neu verhandelt oder verlängert werden.
Ein bestimmter Anteilsbesitz an HVB-Aktien ist nicht mehr Teil der Vereinbarung, zuvor waren es 2,5 Mio. Aktien gewesen, die die Städtische halten musste, um die Vertriebskooperation mit der größten Bank in Österreich nicht zu verlieren. „Für uns ist es eine Erleichterung, dass wir die Behalteverpflichtung nicht mehr haben“, so Geyer. BA-CA und Städtische hätten wieder „ein sehr gutes Verhältnis auf neuer Basis".