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Koreakriegs-Veteranen protestieren in Seoul gegen das nordkoreanische Atomprogramm

Foto: Reuters/Kim
Seoul/Jakarta - Nordkorea hat die von US-Präsident George W. Bush angebotenen multinationalen Sicherheitsgarantien als "lächerlich" zurückgewiesen. Der neue Vorschlag sei keine Diskussion wert, hieß es am Mittwoch im staatlichen Rundfunk. Pjöngjang verlangt einen formellen bilateralen Nichtangriffspakt mit den USA. Einen solchen Pakt hatte Bush Anfang der Woche beim Asien-Pazifik-Gipfel in Bangkok ausgeschlossen. Er kündigte jedoch an, multilaterale Sicherheitszusagen für Nordkorea im Rahmen der Sechser-Gespräche über den Atomkonflikt zu entwickeln. Die erste Sechser-Runde, an der auch Südkorea, China, Japan und Russland teilnahmen, war Ende August in Peking ohne Ergebnis geblieben.

"Deutliche Botschaft"

Nordkorea werde sich vermutlich mit einer Reihe weiterer Erklärungen gegen die Nationen stellen, die sich um eine Entwaffnung des Landes bemühten, sagte Bush am Mittwoch während eines Besuchs in Indonesien. Die USA hielten aber an ihrer "deutlichen Botschaft" an Pjöngjang fest und würden dabei glücklicherweise von anderen Staaten unterstützt, sagte Bush. Pjöngjang habe die USA gebeten, ihre feindselige Politik aufzugeben und einen Nichtangriffspakt zu unterzeichnen, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap aus dem nordkoreanischen Radiokommentar. Die von Bush vorgeschlagenen Garantien entsprächen diesen Forderungen jedoch nicht.

Vorwürfe

Nordkorea beschuldigte unterdessen die USA erneut, einen Angriff zu planen. "Die Sechser-Gespräche bewiesen deutlich, dass die wahre Absicht der USA es ist, die Demokratische Volksrepublik (Nordkorea) vollständig zu entwaffnen und zu zerstören", hieß es im KP-Zentralorgan "Rodong Sinmun". Washingtons "feindliche Politik" habe das Land gezwungen, seine atomare Abschreckung auszubauen. Nordkorea hatte in der vergangenen Woche erklärt, es werde zu gegebener Zeit seine Kapazität zur nuklearen Abschreckung öffentlich zeigen.

Die Asien-Pazifik-Staaten (APEC) hatten auf dem Gipfel in Bangkok eine "friedliche Lösung durch einen Dialog" gefordert, "der auf die Sorgen aller Parteien eingeht, auch auf die von der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik aufgeworfenen Sicherheitsfragen". (APA/AP)