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Mitglieder der militanten Al-Aqusa-Brigaden beim Trauerzug der palästinensischen Todesopfer

Foto: APA/EPA/Jim Hollander
Gaza/Jerusalem - Militante Palästinenser haben Israel nach den schwersten Luftangriffen seit Wochen grausame Rache geschworen. Die israelischen Sicherheitskräfte wurden daraufhin am Dienstag in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Kampfflugzeuge und -hubschrauber der israelischen Luftwaffe hatten am Vortag bei insgesamt fünf Angriffen im Stadtgebiet von Gaza 13 Palästinenser getötet und 90 verletzt. Fünf weitere gelten als klinisch tot.

Tausende von aufgebrachten Palästinensern begleiteten am Dienstag mit einem Trauerzug in Gaza die Beerdigung der Opfer. Bei den gezielten Angriffen der Israelis auf militante Palästinenser und ihre Waffenlager waren auch mindestens acht Zivilisten getötet worden. Die USA warnten inzwischen alle US-Bürger vor Reisen in den Gazastreifen.

Hamas kündigt "außergewöhnliche Aktion" an

Die radikalen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad drohten inzwischen offen mit Vergeltung für die israelischen Angriffe. Der bewaffnete Flügel der Hamas kündigte eine "außergewöhnliche Reaktion" an. Die Führung beider Extremistengruppen traf sich Berichten zufolge bereits am Montag in Damaskus, um über neue Terroranschläge gegen Israel zu beraten. Die Al-Aksa-Brigaden, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat, erklärten, der Kampf gegen die Besatzung werde noch entschlossener geführt. "Der Feind sollte einen hohen Preis für seine Verbrechen zahlen", hieß es in einem Flugblatt.

Die israelische Luftwaffe hatte am Montag fünf Angriffe geflogen. Die folgenschwerste Attacke ereignete sich am Abend, als eine Rakete auf ein Auto nahe dem Flüchtlingslager Nusseirat abgefeuert wurde. Nach Augenzeugenberichten konnten sie den Wagen zunächst nicht zerstören. Zwei weitere Raketen trafen dann eine große Menschenmenge. Auch ein Arzt und medizinische Helfer wurden dabei getötet. Der israelische Präsident Moshe Katzav drückte sein Bedauern für die getöteten Passanten aus. Er sagt weiter, es wäre aber unverantwortlich, "von geplanten Terrorangriffen zu wissen und nicht zu handeln". (APA/dpa)