Allerdings, ergänzte ÖVP-Klubchef Wilhelm Molterer, werde nun zwischen den Regierungsparteien über das Konjunkturpaket verhandelt. Ob darin auch Steuermaßnahmen enthalten seien, ließ Molterer offen. Auch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel zeigte, wie schon seit Wochen, keine Bereitschaft, Teile der Steuerreform auf 2004 vorzuziehen. Nur einen anderen Vorschlag Gorbachs nahm er positiv auf: Es soll eine ständige Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die die Steuerentwicklung in Europa analysiert.
Konkreter als diese Analysen werden die Gespräche über die Steuerreform sein, die Grasser und für die FPÖ Jörg Haider als Chefverhandler führen. Hatte Haider noch nach den verlorenen Wahlen in Tirol und Oberösterreich Grasser scharf kritisiert, gab er sich am Dienstag streichelweich: "Wir zwei Kärntner werden ja wohl noch eine Steuerreform zustande bringen", tönte er zuversichtlich. Und forderte nicht mehr ultimativ, einzelne Steuerentlastungen vorzuziehen - sondern meinte, man werde sich "bemühen", einzelne Maßnahmen vorzuziehen. Ob das nicht ein Rückzieher sei? - Nein, antwortete Haider, schließlich hätten die Verhandlungen zwischen ihm und Grasser ja noch nicht einmal begonnen.