Berlin - Das Wirtschaftswachstum in den zehn EU-Beitrittsländern wird nach Einschätzung der sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute auch 2004 über dem in der Europäischen Union liegen. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Beitrittsländer werde das Niveau aus dem Jahr 2002 in diesem Jahr um 3,1 und im kommenden Jahr um 3,7 Prozent übertreffen, hieß es in dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Herbstgutachten der Institute.

Damit werde das BIP erneut deutlich stärker expandieren als in der bisherigen EU. Für Deutschland etwa sehen die Institute für 2003 eine wirtschaftliche Stagnation und 2004 um den Effekt zusätzlicher Arbeitstage bereinigt einen Zuwachs von 1,1 Prozent. Maßgeblich für das Wachstum in den zehn Ländern, die im Mai 2004 der EU beitreten, sei eine kräftige Zunahme des privaten und öffentlichen Konsums.

Boom in baltischen Staaten

Am stärksten wird 2004 nach Einschätzung der Institute die Wirtschaft der baltischen Staaten wachsen. So prognostizieren die Forscher Litauen ein Wachstum des BIP von sechs Prozent und Lettland von 5,5 Prozent. Die polnische Wirtschaft werde um 3,8 Prozent zulegen und die tschechische um 3,3 Prozent. Selbst Malta als Beitrittsland mit dem geringsten prognostizierten Wachstum werde 2004 mit einem BIP-Anstieg von zwei Prozent Deutschland noch übertreffen.

Zu den zehn Ländern, die die Gemeinschaft dann auf 25 Länder wachsen lassen, gehören zudem noch Estland, die Slowakische Republik, Ungarn, Slowenien und Zypern. (APA/Reuters)