Dallas - Zwei Wochen nach der spektakulären Trennung der Siamesischen Zwillinge aus Ägypten in Dallas lernen die beiden Buben einander langsam kennen. Mohamed besuchte seinen Bruder Ahmed am Wochenende mehrmals in dessen Zimmer. "Die Buben haben gelächelt und ihre linken Hände fest umgriffen", sagte James Thomas vom Medizinischen Zentrum für Kinder in Dallas (US-Bundesstaat Texas). "Als Mohamed auf seinen roten Spielzeugwagen gesetzt wurde und das Zimmer verließ, begann Ahmed zu weinen. Beide Buben waren nach den Besuchen völlig erschöpft und schliefen ein."

Am Freitag hatten die Zweijährigen einander zum ersten Mal in ihrem Leben in die Augen geschaut. Ahmed und Mohamed Ibrahim waren an der Oberseite ihrer Köpfe zusammengewachsen gewesen und hatten einander niemals von Angesicht zu Angesicht sehen können. Sie waren in einer langwierigen Operation in Dallas erfolgreich getrennt worden. Die nach dem Eingriff befürchteten Infektionen, Blutungen oder Gehirnschwellungen sind bisher ausgeblieben.

Die Buben werden nach Angaben der Ärzte immer kräftiger und haben inzwischen mit Physiotherapie begonnen. Der Zustand der Zwillinge wird nur noch als "ernst" und nicht mehr als "kritisch" eingestuft. Die Kinder atmen seit Tagen völlig aus eigener Kraft. Sie haben weiter leichtes Fieber und werden mit Antibiotika behandelt. "Die Operation begann heute vor zwei Wochen", sagte Thomas. "Alle Beteiligten sind begeistert darüber, wie weit sich die Buben in dieser kurzen Zeitspanne entwickelt haben." (APA/dpa)