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Montage: derStandard.at/Fotos: Archiv
New York - Der Streit in Hollywood um die gestoppte Versendung von Kopien neuester Filme an die Oscar-Juroren und andere Preisrichter eskaliert. Der Verband der Filmkritiker von Los Angeles sagte die Preisverleihung für die besten Filme des Jahres 2003 ab. Die Filmindustrie benachteilige künstlerisch wertvolle Filme kleinerer Studios, hieß es am Montag zur Begründung.

Nachteil für die kleineren Studios

Viele solcher Filme kämen nicht in die großen Kino-Ketten und könnten daher von Preisrichtern kaum wahrgenommen werden. Der Versand von Video-Kopien - im Hollywood-Jargon heißen sie "Screener" - habe es in der Vergangenheit ermöglicht, auch die Arbeiten kleinerer Studios zu sehen. Dadurch hätten Leistungen wie die von Halle Berry in "Monster's Ball" (2001) sowie von Hillary Swank in "Boys Don't Cry" (1999) durch Oscars und andere Preise gewürdigt werden können.

"Schwarze Schafe"

Der Filmindustrieverband MPAA hatte Anfang des Monats die Versendung der Kopien an die mehr als 5000 stimmberechtigten Mitglieder der Filmakademie untersagt, die über die Oscars entscheiden. Auch die Juroren der Verbände der Schauspieler, Regisseure, Hollywood-Korrespondenten und Kritiker, die jährlich Filmpreise vergeben, dürfen keine Studio-Kopien mehr bekommen.

Die Motion Picture Association of America will damit nach eigenen Angaben verhindern, dass Kopien neuester Filme in die Hände von Videopiraten gelangen. Der Industrieverband geht davon aus, dass es unter den tausenden Juroren "schwarze Schafe" gibt, die in der Vergangenheit Screener unter der Hand weitergereicht haben. (APA/dpa)