Wien - Unter dem Motto „Der Sudetendeutsche Beitrag zur Gründung der Republik“ vor 85 Jahren veranstaltet die FPÖ am Montag dem 20. Oktober im Budgetsaal des Parlaments eine „Gedenkstunde“. Das Programm sieht nach einer FPÖ-Presseaussendung neben der Begrüßung durch den Klubobmann Scheibner und dem Bundesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SLÖ), Gerhard Zeihsel, eine "Vorstellung der böhmischen, mährischen und schlesischen Reichsratsabgeordneten" durch Horst J. Mück vor.

Mück, der im Wiener „Haus der Heimat“ das Sudetendeutsche Dokumentationsarchiv betreut, war wiederholt als Referent bei der laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) "rechtsextremen" Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) angekündigt, zuletzt für den 12. Juni dieses Jahres.

Der „Vertriebenen“- Funktionär und Gast der FPÖ teilt diese zweifelhafte „Ehre“ mit Neonazis aus dem In- und Ausland. Für die jüngste „Politische Akademie“ der AFP, die zwischen 16. und 19. Oktober im steirischen Riegersburg stattfand, war etwa der NPD-Führungskader und Chefredakteur der Deutschen Stimme, Holger Apfel, als Referent angekündigt. Gegen dieses Treffen demonstrierten am Wochenende rund 250 Personen im oststeirischen Riegersburg, derStandard.at berichtete ("Demonstration gegen Rechtsextremismus im oststeirischen Riegersburg").

Die Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) ist - formal - eine politische Partei, deren Schwergewicht auf ideologisch-kultureller Arbeit mit ausgesprochen rechtsextremer Tendenz liegt. Nach Angaben des DÖW finden sich immer wieder Beiträge mit neonazistischer und "revisionistischer" Tendenz in ihren Zeitschriften; unter anderem wird auch für Publikationen geworben, in denen die Existenz von Gaskammern zur Ermordung von Menschen in nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern geleugnet wird.

Die AFP verfügt laut DÖW zwar nur über wenige Aktivisten, aufgrund ihrer zahlreichen Verbindungen zu Gruppen, Personen und Publikationen der extremen Rechten im In- und Ausland erfüllt sie aber eine wichtige integrative Funktion im rechtsextremen Lager. Daneben verfügt die AFP über gute Kontakte zur FPÖ. (mis)