Sozialbau-Chef Ludl warnt vor Spekulation
Wien - Mit Sorge beobachtet der Chef der gemeinnützigen Sozialbau AG, Herbert Ludl, den Verkauf von geförderten Wohnobjekten an gewinnorientierte börsennotierte Immobiliengesellschaften - wie etwa die Conwert AG, die vor kurzem das Projekt Wiesenstadt im 23. Bezirk von Winfried Kallingers Kallco-Gruppe erworben hat (DER STANDARD WOHNEN, 17. 10. 2003). "Der soziale Wohnbau wurde nicht erfunden, um damit Gewinne zu machen. Es kann nicht im Interesse der Wohnbauförderung sein, dass der soziale Wohnbau dem Gewinnstreben von Aktionären dient", sagt Ludl vor allem an die Adresse der Gemeinde Wien. Diese sollte den Vorgang verbieten oder zumindest auf eine Rückzahlung der Förderungsmittel pochen, so Ludl im STANDARD-Gespräch.Es sei problematisch genug, dass private Immobilienentwickler öffentliche Förderungsmittel erhalten, sagt Ludl. Wenn die Objekte dann aber weiterverkauft würden, wisse der Mieter am Ende gar nicht mehr, wer sein Hausherr wirklich sei und ob der sich "an die Spielregeln hält".
Ähnliche Probleme sieht Ludl durch den geplanten Verkauf der bundeseigenen Wohnbaugesellschaften wie der Buwog: "Am Ende dieser Entwicklung steht die Abbruchspekulation." (ef, Der Standard, Printausgabe, 14.10.2003)