Bild nicht mehr verfügbar.

Fritz Neugebauer kritisiert die ÖGB: Linie zur Pensionsreform wurde "nicht durchgezogen"

Foto: APA/Harald Schneider
Wien - Der neue Obmann des ÖVP-Arbeitnehmerbundes (ÖAAB), Fritz Neugebauer, drängt auf einen neuerlichen Runden Tisch zur Pensionsreform. Bei den "großen Themen der Zukunftssicherung" - Pensionen, Gesundheit, Arbeitsmarkt, EU-Erweiterung - sollten alle "mit an Bord" sein, forderte der frühere Chef der Beamtengewerkschaft (GÖD) in einem Interview mit der "Presse" (Montagsausgabe). Dabei übte er heftige Kritik am Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). Dieser habe seine im Frühjahr beschlossene Linie zur Pensionsreform "nicht durchgezogen, sondern abgestochen".

"Wir können nicht den Leuten was vorspielen", warb der für seine angebliche Wankelmütigkeit in der Pensionsdebatte innerhalb der Gewerkschaft heftig unter Beschuss geratene Neugebauer für Verständnis. Bis Ende 2003 sollten die "Eckpunkte" der geplanten Harmonisierung der Pensionssysteme stehen. Sein Hauptanliegen als neuer ÖAAB-Chef sieht er darin, Antworten auf alle Fragen zu geben, die sich durch die demografische Entwicklung - die deutliche Zunahme älterer Menschen - ergeben. Dieses Problem stelle sich in allen westeuropäischen Ländern. "Mir geht's darum, dass Verständnis für die notwendigen Maßnahmen erzeugt wird." Dabei sei wichtig, dass es ein "Höchstmaß an Gerechtigkeit und Nachvollziehbarkeit" von Seiten der Politik gebe.

Neugebauer warnte davor, den Generationenkonflikt anzuheizen: "Dieses Auseinanderdividieren darf nicht Methode werden." Und: "Das halte ich für meine Verpflichtung, diese Methode stärker zu punzieren." Auch innerparteilich müsse es einen "Dialog" geben. (APA)