Wien - Der niederösterreichische Energieversorger EVN wird wegen der von der E-Control Kommission (ECK) verordneten Senkung der Stromnetztarife per Anfang November vor den Verfassungsgerichtshof ziehen. Die EVN muss ihre Netztarife um 6,2 Prozent reduzieren. Mit den vorgeschriebenen Tarifsenkungen könne in die Netze nur mehr das Notwendigste investiert werden, so EVN-Generaldirektor Rudolf Gruber.

Die EVN verfüge über 44.000 Kilometer Stromleitungen, das Gasnetz weise ein Länge von rund 9.000 Kilometern auf. Die Netztarifsenkungen bedeuteten für den künftigen Leitungsbau nur mehr eine Rendite auf Investitionen von 2,7 Prozent.

Österreichische Stromlösung

Gegen die Netztarifverordnung zum VfGH gehen wollen auch andere Energieversorger wie etwa die burgenländische Bewag und Wienstrom.

Keine Sorge bereitet dem EVN-Chef offenbar die von der Wirtschaftskammer Kärnten dem Strom-Pool best connect Ampere angekündigte Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) gegen die Österreichische Stromlösung (ÖSL), die Kooperation von Verbund und EnergieAllianz (EVN, WienEnergie, Energie AG Oberösterreich, Linz AG und Bewag). Für die Austro-Stromehe gebe es "nach meiner Perspektive keinen Weg zurück", so Gruber unter Hinweis auf die im Juni erteilte Zustimmung der EU-Kommission unter Auflagen. (APA)