München - Bei einer Kundgebung unter dem Motto "Nein zu
Rechtsextremismus" haben am Samstag in München mehr als 1.000 Bürger
gegen Gewaltbereitschaft und Antisemitismus protestiert. Die
Teilnehmer wollten zugleich ihre Unterstützung für das geplante
Jüdische Zentrum unterstreichen, auf das Rechtsextremisten bei der
Grundsteinlegung im kommenden Monat einen Anschlag geplant hatten.
"In der Bevölkerung gibt es keinen Rückhalt für den braunen Sumpf",
erklärte der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) zu den
rechtsextremistischen Umtrieben.
München ist bunt
Neben dem Münchner Stadtrat hatten zu der Kundgebung Kirchen,
Gewerkschaften und andere Organisationen aufgerufen. Die Teilnehmer
trugen Transparente mit Aufschriften wie "Antisemitismus ist
deutscher Alltag. Solidarität mit Jüdinnen und Juden überall" oder
"München ist bunt, nicht braun".
Wegen der Anschlagspläne gegen das Jüdische Zentrum sitzen elf
beschuldigte Neonazis in Untersuchungshaft, drei andere Haftbefehle
wurden außer Vollzug gesetzt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen
Bildung einer kriminellen Vereinigung, Bayerns Innenminister Günther
Beckstein (CSU) sieht Anzeichen für eine "Braune-Armee-Fraktion". (APA/dpa)