München - Mit einem waghalsigen - aber illegalen - Sprung von einem Münchener Hochhaus rief ein österreichischer Student (32) in der Nacht auf heute, Samstag, die deutsche Feuerwehr auf den Plan. Der Basejumper aus Weißenbach bei Liezen in der Steiermark stürzte von dem im Bau befindlichen 146 Meter hohen Uptown-Tower. Dabei wurde der Steirer von einer Windböe erfasst und verfing sich mit seinem Fallschirm in etwa 45 Metern Höhe an einem Kran.

Notrufe aus 45 Metern Höhe

Hilflos und in größter Lebensgefahr setzten er und sein 27-jähriger Begleiter aus Admont in der Steiermark Notrufe ab. Höhenretter der Münchner Feuerwehr bargen den Extremsportler mit starker Unterkühlung, teilten die Beamten mit.

Hochhaus-Fassade gewaltsam geöffnet

Die Feuerwehr-Spezialisten für solche Einsätze mussten zur Rettung des Verunglückten die Hochhaus-Fassade im zehnten Stockwerk gewaltsam öffnen. Von dort ließ sich ein erfahrener Feuerwehrmann und Bergführer zu dem bereits stark unterkühlten Springer hinunter und sicherte ihn. Anschließend seilten die Rettungskräfte die beiden ab.

Von Böe erfasst

Laut Polizei war der Student mit seinem Freund - ebenfalls Student - an den Querstreben eines Baukrans an der Wand des Hochhauses nach oben geklettert. Als er beim Sprung von der Böe erfasst worden sei, habe der Mann die Kontrolle über seinen Schirm verloren und sich mit den Gurten an dem Kran verheddert, der auf der Baustelle direkt an dem Hochhaus stand.

"Das wird teuer"

Am Boden angekommen, nahm die Polizei den Freizeit-Abenteurer in Gewahrsam. Die Beamten gehen von einer gut geplanten Aktion aus. Den Studenten erwartet neben einer Geldstrafe und der Übernahme der Einsatzkosten nun auch noch eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz. "Das wird teuer", sagte ein Feuerwehr-Sprecher.

Basejumping

Basejumper springen im Gegensatz zu Fallschirmspringern nicht aus Helikoptern oder Flugzeugen, sondern mit Vorliebe von Hochhäusern, Brücken oder Klippen. Der Reiz besteht für sie vor allem darin, in unmittelbarer Nähe zu Gebäuden oder Felsen zu Boden zu gehen. (APA)