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Start der nullkommasieben- Kampagne der entwicklungspolitischen Organisationen

foto: apa/ots/Franz Josef Rupprecht
foto: nullkommasieben.at
Wien - "Wir müssen unsere Anstrengungen beschleunigen", erklärte Eveline Herfkens, die UN-Koordinato- rin für die so genannten Millenniumsziele, im Interview mit dem STANDARD. Ziel eins der UN-Millenniumsdeklaration vom September 2000, die Armut auf der Welt bis 2015 zu halbieren, werde voraussichtlich erreicht. "Aber nur deswegen, weil China und Indien so viele Menschen durch ihre wirtschaftlichen Erfolge aus der Armut heben", so Herfkens, die Freitag zum Start der österreichischen Entwicklungshilfekampagne "Nullkommasieben Prozent" in Wien war.

Positives auch in Afrika

Es gebe viel Positives auch in Afrika, Uganda etwa werde das Ziel der Volksschulbildung für alle erreichen. Senegal sei vorbildlich bei der Aids-aufklärung. Insgesamt allerdings gebe es keine wirklich global durchgängigen Erfolge. Und das hängt laut Herfkens vor allem am Geld: "Die Beiträge steigen zwar. Einige Länder in Europa, vor allem Österreich, müssen aber mehr beitragen."

Im Rahmen der Nullkommasieben-Kampagne forderten 38 mehrheitlich kirchliche NGO von der Bundesregierung, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) zur Verfügung zu stellen. Verlangt wird ein verbindlicher Stufenplan zur Erhöhung der EZA-Mittel auf 0,7 Prozent bis zum Jahr 2010.

Versprechen von vor 33 Jahren

Mit breit angelegtem Lobbying, kündigten die Proponenten an, solle erreicht werden, dass die Regierung endlich ein vor bereits 33 Jahren formuliertes Ziel umsetze. Die Qualität der österreichischen EZA solle durch eine Bündelung der derzeit auf mehrere Ressorts aufgeteilten Kompetenzen erreicht werden.

Österreich liegt mit 0,29 Prozent staatlicher Entwicklungshilfe im Jahr 2001 an fünftletzter Stelle der OECD-Länder. (APA/red)