Pränatale Diagnostik kann voraussichtlich lebensgefährliche Anomalien der Entwicklung eines Embryos entdecken, die zu schweren Erkrankungen des Kindes führen könnten. "Der in unserer Gesellschaft weit verbreitete Glaube, dass ein gesundes Kind machbar ist, fördert die Haltung, bestimmte Formen des Lebens als 'unzumutbar' auszugrenzen", heißt es in der Einladung zu den "Mariazeller Gesprächen". Wie kann verhindert werden, dass die von Eltern und Medizinern gewünschte Information über die Beschaffenheit des Embryos nicht zu einem Selektionsmechanismus führt, so die Fragestellung der Veranstalter. Darauf will man in der obersteirischen Tagung nach möglichen Antworten suchen.
Programm
Eröffnet werden die Gespräche am Freitag, 24. Oktober (ab 17.30 Uhr), mit Vorträgen der Biochemikerin Renee Schroeder, dem Diözesanbischof Egon Kapellari und dem Grazer Rechtsphilosophen Peter Strasser. Am folgenden Tag stehen Diskussionen mit Impulsreferaten aus u.a. fachwissenschaftlicher (Barbara Pertl von der Grazer Uni-Frauenklinik) und juridischer Sicht (Irmgard Griß vom Obersten Gerichtshof), am Programm. Eingeladen wurde auch ein betroffenes Ehepaar, das über seine Erfahrungen mit pränataler Diagnostik berichten wird. Weitere Vortragende sind u.a. der Tübinger Moraltheologe Dietmar Mieth und der Grazer Sozialethiker Leopold Neuhold.