In einem zweitägigen Workshop an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien wird Kraus außerdem ihr besonderes Verständnis der Werke Ullmanns und Haas' weitergeben. Seit ihrer Pensionierung 1981 widmet sich Kraus intensiv der Musik der so genannten "Theresienstädter Komponisten", machte CD-Einspielungen, hielt Vorträge in verschiedenen Ländern und wirkte bei TV-Dokumentationen mit. Seit einem Schlaganfall 1994 kann sie nicht mehr selbst Klavier spielen, trotzdem unterrichtet sie auch weiterhin.
Biographie
Kraus, 1913 in Wien geboren, debütierte mit elf Jahren als Konzertpianistin und war eine Schülerin Arthur Schnabels. 1942 wurde sie ins KZ Theresienstadt deportiert, wo sie im von Viktor Ullmann gegründeten "Studio Neuer Musik" spielte. Diese Konzerte sollen sie vor dem Transport ins Vernichtungslager Auschwitz gerettet haben. Nach der Befreiung Theresienstadts im Mai 1945 zog Edith Kraus zunächst nach Prag. Seit 1949 lebt sie in Israel, sie konzertierte weltweit und unterrichtete an der Rubin Music Academy in Tel Aviv.