Wien - Die Präsidiumsmitglieder der Bundesheer-Reformkommission mit dem spannenden Arbeitstitel "ÖBH 2010" trafen am Donnerstag in der Wiener Maria-Theresien-Kaserne zu ihrer ersten offiziellen Sitzung zusammen. Der Wiener Altbürgermeister Helmut Zilk führt den Vorsitz, bis Mitte Ende 2004 soll der Endbericht vorliegen. Geplant sind jeweils fünf Präsidiums-und Kommissionssitzungen.

"Das Reformprojekt muss seriös bearbeitet werden", forderte Verteidigungsminister Günther Platter am Donnerstag. Er wende sich gegen populär klingende Forderungen. "Wir dürfen das Pferd nicht beim Schwanz aufzäumen." Die Dauer des Wehrdienstes sei abhängig von den zukünftigen Aufgaben des Bundesheeres, so Platter.

Insgesamt 83 Personen sitzen in der Reformkommission: elf im Präsidium, 38 in der eigentlichen Kommission, dazu kommt eine zehnköpfigen Expertengruppe und eine 14-köpfige Beobachtergruppe, außerdem ein zehnköpfiges Projektmanagement. Nebenbei analysieren 75 Fachleute.

Heimatschutz sollte nach Ansicht des freiheitlichen Wehrsprechers Reinhard Bösch die erste und wichtigste Aufgabe des Bundesheeres sein, gefolgt von der klassischen Landesverteidigung und erst an dritter Stelle internationalen Einsätzen.

Die Sozialistische Jugend (SJÖ) fordert Innenminister Ernst Strasser (VP) auf, eine eigene Zivildienst-Reformkommission nach dem Vorbild der Bundesheer-Reformkommission einzusetzen. (red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.10.2003)