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Foto: APA/dpa/Wolfgang Kumm
Wien - Die Österreicher essen zu viel und zu fett: Das ergibt der Ernährungsbericht 2003, der am Donnerstag von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) anlässlich des Welternährungstages auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Besonders Jugendliche seien besonders häufig stark übergewichtig, lautet das Fazit des Berichtes. Trotz des Überangebotes an Speisen zeigten sich auch Ernährungsmängel - vor allem bei Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Besonders bei den 13 bis 18-Jährigen zeige sich ein Besorgnis erregendes Bild, meinte Univ.-Prof. Dr. Ibrahim Elmadfa vom Institut für Ernährungswissenschaften, an dem der Bericht erstellt wurde. Hier komme es teilweise zu "massivem Übergewicht". Der höchste Anteil an therapiebedürftiger Fettsucht wurde mit elf Prozent bei den männlichen Lehrlingen festgestellt.

Ost-West-Gefälle

Laut Statistik zeigt sich bei der Fettleibigkeit ein starkes Ost-West-Gefälle: Anhand des Body Mass Index (BMI), bei dem Körpergröße und Gewicht in Relation gesetzt werden, wurde errechnet, dass in den östlichen Bundesländern über 13 Prozent der Einwohner an therapiebedürftigem Übergewicht leiden, im Westen hingegen nur sechs Prozent. In Wien liege diese Rate ungefähr in der Mitte, meinte Elmadfa.

Gänzlich anders stellt sich die Ernährungssituation der Senioren dar: Bei den über 80-Jährigen komme es auf Grund von massivem Medikamentengebrauch vermehrt zu Untergewicht.

Fisch empfohlen

Generell nehmen die Österreicher fast zehn Prozent mehr Fett zu sich "als wünschenswert", sagte Elmadfa. Dabei seien zudem "die gesünderen Fette in der Minderheit". Der Grund: Auf den Mittagstischen landet vor allem Schweinefleisch, von dem mit rund fünf Kilogramm pro Monat das dreifache der empfohlenen Menge konsumiert wird. Fisch ist nach wie vor nur in geringen Mengen am Speiseplan zu finden (450 Gramm pro Monat). Empfehlenswert seien jedoch ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche.

Stark rückläufig ist der Verbrauch von Hülsenfrüchten. Sie hätten an Image verloren, meinte Elmadfa. Auch Vollkorngebäck werde nach wie vor viel zu selten konsumiert. "Ziel wäre es, denn Vollkornbrotkonsum auf 50 Prozent zu heben", bekräftigte Rauch-Kallat. Auch Rohes Gemüse sollte öfters verzehrt werden.

Ernährungsmängel liegen in den westlichen Industrieländern vor allem an der schlechten Zusammenstellung des Speiseplans. (APA)