Nur geringe politische Erfahrung - Gilt als "Lebemann"
Redaktion
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Baku - Er ist die meiste Zeit in seinem Leben
"hauptberuflich Sohn" gewesen. Als Nachfolger seines vom Volk
geachteten und geschätzten Vaters Haydar (Geidar) Alijew bringt der
41-jährige Ilham Alijew an der Staatsspitze von Aserbaidschan nur
geringe politische Erfahrungen mit. Bevor er im August zum
Ministerpräsidenten berufen wurde, was ihm gemäß der
aserbaidschanischen Verfassung den Weg zum höchsten Amt im Staat auch
bei erklärter Amtsunfähigkeit seines kranken Vaters (80) gesichert
hätte, hatte er nur unbedeutende Funktionen innegehabt.
Sein Vater verschaffte ihm Ämter
Sein Vater hatte ihm in den vergangenen Jahren verschiedene
politische Ämter verschafft. Ilham Alijew war Chef der Delegation
Aserbaidschans beim Europarat und einer der zahlreichen
Vizevorsitzenden der Parlamentarischen Versammlung. Er war auch
Präsident des Nationalen Olympischen Komitees und, was letztlich
wichtiger ist, Vizepräsident des staatlichen Erdölkonzerns GNKAR.
Der Absolvent der renommierten Moskauer Diplomatenakademie hat sich
aber bisher nur wenig profiliert und galt als politischen
Leichtgewicht. Selbst kurzes Wirken als Regierungschef gab nur wenig
Einblick in sein Können als Politiker.
Gilt als "Lebemann"
Im Volk gilt der Zwei-Meter-Mann mit der großen Nase und dem
Schnurrbärtchen, der am 24. Dezember 1961 in Baku geboren wurde, als
Lebemann. Es kursieren Gerüchte über verschiedene Eskapaden, wie etwa
der Verlust einer halben Million Dollar im Spielcasino von Baku. Die
unterdrückte Presse schwieg dazu. Sicher ist lediglich, dass das
Casino - das einzige des Landes - kurz nach Aufkommen des Gerüchts
von Vater Alijew mit der Begründung geschlossen wurde, Geldspiele
seien nicht mit den Lehren des Islam vereinbar.
Verheiratet, zwei Töchter
Der mit der Ärztin Mehriban verheiratete Vater zweier Töchter und
eines Sohnes gibt sich bei öffentlichen Auftritten charmant, sicher
und entschlossen. So griff er im September bei einem Staatsbankett in
Baku vor rund 1.000 Gästen nach einer Ansprache erneut zum Mikrofon
und sang mit der russischen Präsidenten-Gattin Ludmilla Putina
mehrere Strophen des russischen Klassikers "Otschi tschornije"
(Schwarze Augen). Beim Besuch der russischen First Lady kurz vor den
Wahlen waren der Premier und seine Frau schon in der Manier eines
Präsidentenpaares in der Öffentlichkeit aufgetreten. (APA)
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