London - Selbst ausgefuchste Materialforscher dürften erstaunt sein: Beim Mischen dreier seltener Elemente haben Chemiker in den USA eine Metall-Legierung entdeckt, die sich bei Hitze nicht ausdehnt und damit für Extrembelastungen wie etwa in der Raumfahrt wie geschaffen erscheint. Die Legierung besteht aus Gallium, Germanium und Ytterbium, den Elementen mit den Ordnungszahlen 31, 32 und 70 im Periodensystem.

Das Gemisch kann Strom leiten und behält bei Temperaturwechseln seine Ausdehnung bei, wie der Chemiker Mercouri Kanatzidis von der Michigan State University in der jüngsten Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins "Nature" erläutert. Die Ausdehnung und das Zusammenziehen von Materialien sind eines der größten Handicaps in der Raumfahrt. Für die Raumschiffe bergen diese Änderungen die Gefahr von Materialermüdung und -bruch.

Diese Risiken könnten mit der neuen Legierung minimiert werden. Eine genaue Erklärung für die mangelnde Reaktion auf Temperaturschwankungen gibt es noch nicht. Kanatzidis vermutet, dass bei der Erwärmung Elektronen vom Ytterbium ins Gallium hinüberwechseln. Damit gehe ein Schrumpfen der Ytterbium-Atome und eine Ausdehnung der Gallium-Atome einher, die sich in der Summe ausglichen. (APA)