Detroit - Der weltgrößte Autokonzern General Motors Corporation (GM) hat im dritten Quartal 2003 unter einem harten Wettbewerb und hohen Preisnachlässen im US-Markt, einem fast fünfprozentigen Produktionsrückgang in Nordamerika und hohen Pensionskosten gelitten. Das Unternehmen verdiente weltweit mit Autos fast kein Geld und wies in Europa und Lateinamerika Verluste auf. Das Asiengeschäft entwickelte sich hingegen gut.

GM habe im Abschnitt Juli-September 425 Mio. Dollar (363 Mio. Euro) oder 79 Cent je Aktie verdient verdient, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Detroit mit. Ein Jahr zuvor hatte GM wegen einer Abschreibung auf seine FIAT-Beteiligung von knapp 1,4 Mrd. Dollar einen Verlust von 804 Mio. Dollar oder 1,42 Dollar je Aktie ausgewiesen. Der Quartalsumsatz stieg um 5,4 Prozent auf 45,9 Mrd. Dollar.

Verlust der GM Europe gesunken

Der Verlust der GM Europe sank im dritten Quartal geringfügig auf 152 (180) Mio. Dollar. Die GM-Finanztochter GM Credit glänzte mit einem Quartalsgewinn von 630 Mio. Dollar, plus 30 Prozent.

Der Neunmonatsumsatz erhöhte sich in Jahresfrist von 138,1 auf 143,6 Mrd. Dollar. GM verdiente seit Jahresbeginn 2,8 (0,7) Mrd. Dollar oder 5,08 (1,63) Dollar je Aktie. Das Unternehmen hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres weltweit 6,42 (6,55) Millionen Autos ausgeliefert, davon 1,25 (1,22) Millionen Einheiten in Europa. Im dritten Quartal verkaufte GM weltweit 1,89 (1,95) Millionen Autos. Auf die GM Europe entfielen davon 372.000 (364.000) Stück.

"Andauernder Kostensenkungsfortschritt"

Der europäische Marktanteil erhöhte sich auf 9,4 (9,1) Prozent. GM-Konzernchef Rick Wagoner verwies auf den "andauernden Kostensenkungsfortschritt" in Europa, der teilweise durch ungünstige Wechselkurse wieder verloren ging. Der Marktanteil in Europa habe sich seit vier Quartalen erhöht. Wagoner rechnet angesichts neuer Modelle mit einer Fortsetzung des Trends. Er verwies vor allem auf das Astra-Debut Anfang nächsten Jahres.

GM hat weltweit mit seinen Autos im dritten Quartal nur noch 34 (368) Mio. Dollar verdient. Der globale Marktanteil sei auf 15,2 (15,1) Prozent gestiegen. In Nordamerika verdiente GM mit seinen Autos ganze 128 (533) Mio. Dollar.

Der Autokonzern erwartet für das vierte Quartal 2003 unter Ausschluss der Hughes Electronics und Sonderfaktoren einen Gewinn von einem Dollar je Aktie und will seine vorherige Gewinnprognose für das Gesamtjahr von 5 Dollar je Aktie übertreffen.

GM will Hughes verselbstständigen. Die News Corp. des australischen Medienmagnaten Rupert Murdoch will 34 Prozent Hughes-Anteile erwerben. Hughes kontrolliert die große amerikanische Satelliten-TV-Firma DirecTV. Die Transaktion solle Ende 2003 oder Anfang 2004 über die Bühne gehen. Es stehen noch Genehmigungen von US-Aufsichtsbehörden aus. GM hat seiner US-Pensionskasse im laufenden Jahr insgesamt 14,4 Mrd. Dollar zukommen lassen.(APA/dpa)