- Die Palästinenser machen in der Frage des Rückkehrrechts
Zugeständnisse. Einige Flüchtlinge werden in den Ländern bleiben, wo
sie jetzt leben, andere sollen von der Palästinensischen
Autonomiebehörde aufgenommen, einige sollen in anderen Ländern
angesiedelt werden und einige werden finanzielle Entschädigung
erhalten. Einer begrenzten Anzahl wird erlaubt, sich in Israel
niederzulassen, doch soll dies nicht als Verwirklichung des
Rückkehrrechts definiert werden.
- Die Palästinenser anerkennen Israel als den Staat des jüdischen
Volkes
- Israel zieht sich auf die Grenzen von 1967 zurück, mit Ausnahme
von Gebieten, die ausgetauscht werden sollen.
- Jerusalem wird geteilt, die arabischen Viertel im Osten der Stadt
werden Teil des palästinensischen Staates. Die jüdischen Viertel in
Ost-Jerusalem, ebenso wie die im Westjordanland befindlichen Vororte
Givat Ze'ev, Ma'aleh Adumim und der historische Teil von Gush Etzion
- jedoch nicht Efrat - werden Teil Israels.
- Der Tempelberg geht an die Palästinenser, aber eine internationale Truppe wird den freien Zugang für alle Besucher ungeachtet ihrer Religion sichern. Allerdings werden Juden nicht auf dem Tempelberg Gebete verrichten dürfen. Die Klagemauer wird unter jüdischer Souveränität bleiben und das "Heilige Becken" (die Jerusalemer Altstadt) unter internationale Aufsicht gestellt.
- Die jüdischen Siedlungen Ariel, Efrat and Har Homa werden Teil
des Palästinensischen Staates. Zusätzlich wird Israel den an den
Gaza-Streifen grenzenden Teil des Negev mit Ausnahme von Halutza an
die Palästinenser übergeben, im Austausch für Teile des
Westjordanlandes, die an Israel gehen.
- Die Palästinenser werden sich verpflichten, gegen den
Terrorismus vorzugehen und alle Milizen zu entwaffnen. Ihr Staat wird
entmilitarisiert und alle Grenzübergänge werden von einer
internationalen Truppe - nicht jedoch von Israelis - überwacht
werden.
- Das Abkommen wird alle UNO-Resolutionen und früher getroffenen Vereinbarungen ersetzen.
Nahost-Konflikt
Die Hauptpunkte des symbolischen "Friedensvertrags"
Teilung Jerusalems, internationale Truppe und Gebietstausch zwischen Israelis und Palästinensern
Jerusalem/Wien - Der in der israelischen Öffentlichkeit
umstrittene symbolische "Friedensvertrag", der durch israelische und
palästinensische Persönlichkeiten in Amman ausverhandelt wurde und am
4. November in Genf präsentiert werden soll, umfasst nach Angaben der
Tageszeitung "Ha'aretz" ("Das Land") folgende Hauptpunkte:
Die von Ex-Justizminister Yossi Beilin angeführte israelische
Delegation bei den Gesprächen in Amman umfasste neben prominenten
Intellektuellen wie dem Schriftsteller Amos Oz einflussreiche
Politiker der oppositionellen Arbeiterpartei, darunter Ex-Parteichef
Amram Mitzna und Ex-Parlamentspräsident Avraham Burg, sowie frühere
hohe Militärs wie Ex-Generalstabschef Amnon Lipkin-Shahak. Die
palästinensische Delegation leitete Staatsminister Yasser Abed Rabbo. (APA)