Kabul - Nach der Zustimmung im UNO-Sicherheitsrat
haben die Vereinten Nationen in Afghanistan eine rasche Ausweitung
des Friedens-Einsatzes gefordert. Es sei sehr wichtig, dass die
Mitgliedstaaten jetzt der Internationalen Sicherheitstruppe ISAF die
Mittel zur Verfügung stellten, die für die Ausdehnung ihres Einsatzes
über die Hauptstadt Kabul hinaus notwendig seien, sagte der
UNO-Sprecher in Afghanistan, Manoel de Almeida e Silva, am Dienstag.
Der Sicherheitsrats-Beschluss werde einen positiven Einfluss auf
den politischen Prozess, den Wiederaufbau des Landes und die
Verbesserung der Sicherheitslage haben, sagte ein Sprecher des
afghanischen Außenministeriums. Der deutsche UNO-Botschafter Gunter
Pleuger begrüßte die einstimmige Annahme der Resolution im
Sicherheitsrat. Der Einsatz im nordafghanischen Kunduz könne ein
Pilotprojekt für andere afghanische Regionen sein, sagte er.
Verschiedene Szenarien
Militärplaner der NATO haben verschiedene Szenarien entwickelt,
die eine Aufstockung der derzeitigen ISAF- Truppenstärke von 5.500
Mann um bis zu 10.000 Mann vorsehen. Haupthindernis sei jedoch der
Personalmangel wegen anderer Verpflichtungen wie im Irak und auf dem
Balkan, hieß es.
Bisher war der ISAF-Einsatz auf die Hauptstadt Kabul beschränkt.
Er soll die afghanische Regierung unterstützen, um ein Machtvakuum
nach dem Sturz des Taliban-Regimes durch den von den USA geführten
Krieg nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zu verhindern. Noch
immer ist die Sicherheitslage im ganzen Land angespannt. Große Teile
Afghanistans werden nicht von der Regierung in Kabul, sondern von
regionalen Kriegsfürsten kontrolliert. Zudem haben untergetauchte
Taliban-Kämpfer in den vergangenen Monaten ihre Angriffe verstärkt. (APA/Reuters)