Vor vier Jahren zogen sich die serbischen Truppen nach dem Nato-Luftkrieg gegen Jugoslawien aus dem Kosovo zurück. Die UNO übernahm die Verwaltung der Provinz.

Angesichts der großen wirtschaftlichen und sozialen Probleme hat die UNO mit Unterstützung der EU, der USA und der Nato unter dem Motto "Standard vor Status" die heute in Wien beginnenden Gespräche zwischen Serben und Albanern organisiert. Die komplizierte Statusfrage soll umgangen und über für beide Seiten lebenswichtige Fragen gesprochen werden: Energie, Transport, Rückkehr serbischer Flüchtlinge, Aufklärung des Schicksals vermisster Personen.

Früher oder später wird die Statusfrage auf die Tagesordnung kommen müssen, und das belastet alle so genannten "technischen" Verhandlungen. Das serbische Parlament hat vor knapp zwei Monaten erstmals in seiner Geschichte einstimmig eine "Deklaration über den Kosovo" verabschiedet. Sie definiert die Provinz als untrennbaren Teil Serbiens. Auf albanischer Seite streben ausnahmslos alle politischen Kräfte einen unabhängigen Kosovo an. (iva/DER STANDARD, Printausgabe, 14.10.2003)