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"Bombardiert Tel Aviv!" forderten die zum Teil bewaffneten Demonstranten von der radikal Hamas-Bewegung

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Rafah/Kairo - Etwa 1000 palästinensische Demonstranten haben am Montag Rache für einen dreitägigen israelische Vorstoß in das Flüchtlingslager Rafah verlangt. "Bombardiert Tel Aviv!" forderten die zum Teil bewaffneten Demonstranten von der radikal Hamas-Bewegung, die sich zu mehreren Selbstmordattentaten auf Israelis bekannt hat.

Die Verwaltung des Lagers im Gaza-Streifen bemühte sich weiter um die Wiederherstellung der Strom-, Wasser- und Telefonversorgung. "Die israelische Belagerung behindert alle unsere Versuche, die Infrastruktur zu reparieren", sagte der Gouverneur von Rafah, Maj el Agha.

Acht Tote

Bei dem israelischen Vorstoß wurden acht Menschen getötet, darunter ein achtjähriger Bub. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden 1240 Menschen obdachlos, weil 114 Gebäude zerstört wurden. Israel ging nach eigenen Angaben bei dem Vorstoß gegen Tunnel vor, die Extremisten zum Schmuggel von Waffen aus Ägypten benutzt hatten. Am Sonntag hatte Israel den größten Teil seiner Einheiten aus dem Zentrum des Lagers zurückgezogen.

Ex-Minister: Israelis haben Regierungspolitik satt

Der ehemalige israelische Justizminister Yossi Beilin ist überzeugt, dass sich das Blatt bald zu Ungunsten von Ministerpräsident Ariel Sharon wenden wird. "Ich glaube, dass die Israelis die jetzige Situation satt haben; sie wollen nicht getötet werden und nicht töten", sagte Beilin am Montag bei einem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Ahmed Maher und dem ehemaligen palästinensischen Minister Yasser Abed Rabbo in Kairo. Die israelische Linke sei im Gegensatz zu Sharons Regierung überzeugt, dass nur Frieden und die Gründung eines Palästinenserstaats Sicherheit bringen könnten. (APA/Reuters/dpa)