Der am Montag erstmals erlaubte Bücherverkauf an den Ständen der Frankfurter Buchmesse hat sich für die Verlage gelohnt. Viele Verlage wie S. Fischer oder Rowohlt beteiligten sich jedoch nicht am Verkauf.
Buchmessen-Direktor Volker Neumann am Montag eine "Initialzündung" für das in den vergangenen beiden Jahren stagnierende Gewerbe geortet. "Ich habe ein Gefühl, dass ein Ruck durch die Branche gegangen ist", sagte Neumann. Er habe die Buchmesse als "fröhliches Bücherfest" erlebt. Neumanns Optimismus wird nicht von allen Verlagen geteilt.
Event-Charakter
An den sechs Messetagen waren rund 1.000 Autoren vertreten - mehr als je zuvor auf der Buchmesse. Rund 150 Schriftsteller hatte allein Russland als diesjähriger Ehrengast mitgebracht. Neu war die Ausdehnung der Publikumstage auf den Freitag und Montag und der damit einhergehende stärkere "Event"-Charakter der Messe.
"Russendisko"
So lockte der in Berlin lebende russische Schriftsteller Wladimir Kaminer fast 5.000 Menschen zur "Russendisko". Literaturnobelpreisträger Günter Grass ließ seine Hüften vor fast 1.000 Menschen bei einer Lesung aus seinen "Letzten Tänzen" kreisen. Auch die neuen Veranstaltungsforen für die Verlage wurden laut Neumann gut angenommen.
König der sechstägigen Messe war jedoch - wie einst im Boxring - Muhammad Ali. Sein stummer Auftritt zur Vorstellung des "größten Buches der Welt" als Hommage an den schwer kranken Ali wurde zu einem bewegenden Moment im PR-Bücherrummel.
PR-König "Didder"