Der US-Medienkonzern Time Warner steht kurz vor dem Verkauf seiner Musiksparte an den britischen Konkurrenten EMI. Das berichtet die "New York Times" am Montag in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf hochrangige Firmenvertreter.

Time Warner verlangt nach dem Bericht eine Milliarde Dollar (848 Millionen Euro) in bar für den Musikbereich. Allerdings werde auch ein zunächst geplanter Verkauf an die Musik-Tochter des deutschen Bertelsmann-Konzerns, BMG, weiter nicht völlig ausgeschlossen.

Hinter Universal der zweitgrößte Musikkonzern

EMI und Warner Music würden zusammen der zweitgrößte Musikkonzern der Welt hinter Universal werden. EMI hatte Ende September Gespräche mit Time Warner über den Kauf bestätigt, nachdem der US-Konzern zunächst exklusiv mit Bertelsmann verhandelt hatte.

Weitere Interessenten für Warner-Musiksparte

Für die Musiksparte von AOL Time Warner sind noch weitere Interessenten bekannt geworden. Es gebe informelle Kontakte unter anderem mit dem Finanzier Nelson Peltz und dem früheren Seagram-Chef Edgar Bronfman Jr., berichtete das "Wall Street Journal" am Montag. Sie seien am Kauf der Musiksparte und des großen Musikverlags-Geschäfts interessiert. Dies würde nach Darstellung der Zeitung mindestens zwei Milliarden Dollar (1,71 Milliarden Euro) kosten.

AOL Time Warner hatte zunächst exklusiv über einen Zusammenschluss seiner Musiksparte mit BMG, der Bertelsmann-Musiktochter, verhandelt. Es ging um dem Vernehmen nach um ein zu jeweils 50 Prozent gehaltenes Joint-Venture. AOL hatte begonnen, auch mit EMI über den Verkauf der Musiksparte zu sprechen, nachdem die Gespräche mit Bertelsmann ins Stocken geraten waren. (APA/dpa)