Peking - China rechnet in den nächsten Wochen mit einer
Rückkehr der lebensgefährlichen Lungenkrankheit Sars. Wegen eines
plötzlichen Temperaturrückgangs warnten die Behörden am Montag, dass
die Infektionskrankheit jederzeit wieder ausbrechen könne. Es sei
unwahrscheinlich, dass das Schwere Akute Atemwegssyndrom (Sars) auf
natürliche Weise verschwinde. Die Krankheit werde "auf jeden Fall
wiederkommen", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua den
Epidemiologen Zeng Guang von der Gesundheitsbehörde Chinas. "Aber das
Ausmaß der Epidemie hängt von den Maßnahmen zur Eindämmung ab."
Keine schweren Schäden
Auch der prominente Sars-Wissenschaftler Zhong Nanshan rechnet mit
einer Rückkehr der Krankheit in diesem Winter. Mit dem strikten
Berichtsystem und den Erfahrungen der letzten Krise werde Sars aber
keine schweren Schäden anrichten, glaubt Zhong Nanshan. Die ersten
Fälle mit dem neuartigen Sars-Virus waren im November vergangenen
Jahres in Südchina aufgetreten. Die atypische Lungenentzündung hatte
sich in 29 Länder ausgebreitet. Mehr als 8000 Menschen wurden
infiziert und 778 starben nach jüngsten, überarbeiteten Statistiken
der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Vorsichtsmaßnahmen
Chinas Behörden und Krankenhäuser haben Vorsichtsmaßnahmen
ergriffen, doch gibt es Kritik, dass lokale Stellen nicht genug tun.
Die Hafenbehörde in der Metropole Tianjin misst neuerdings wieder die
Körpertemperatur aller Passagiere und berichtet jeden Fieberfall. Die
Gesundheitsbehörde in Peking hat einen Berichtsdienst rund um die Uhr
aufgenommen. Auch die Provinz Shanxi und die Innere Mongolei, die von
Sars besonders schwer betroffen waren, sind in Alarmbereitschaft. (APA/dpa)