Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan hatte am Vortag erklärt, wenn türkische Truppen in den Irak gingen, dann nur mit humanitären und friedlichen Zielen. "Ich glaube, türkische Soldaten werden dort ein Garant für Frieden sein." Er habe zur Kenntnis genommen, dass die anderen moslemischen Staaten keine Truppen entsenden wollten, sagte Sebari am Rande eines Vorbereitungstreffens für die Islamische Weltkonferenz OIC in Putrajaya weiter. "Deshalb gibt es im Augenblick Diskussionen zwischen dem Regierenden Rat, der türkischen Regierung und der Regierung der Vereinigten Staaten, um eine akzeptable Formel zu finden."
Irak
Regierender Rat weiter gegen türkische Truppen im Land
Erdogan: "Türkische Soldaten werden dort ein Garant für Frieden sein"
Putrajaya - Der Regierende Rat im Irak
hat seine Opposition zu einer Stationierung türkischer Truppen
im Land bekräftigt.
"Der Regierende Rat hält es für besser, wenn sich keines der
Nachbarländer an der Friedensmission beteiligt", sagte der
irakische Außenminister Hoschjar Sebari am Montag in Malaysia
vor Journalisten. Die Türkei ist im Grenzgebiet zum Irak seit
Jahren wegen des Kurden-Konflikts militärisch aktiv, wobei die
türkische Armee dabei auch oft die Grenze zum Irak überschritten
hat.
Berichten zufolge sollen bis zu 10.000 türkische Soldaten in
den Irak verlegt werden, um die US-Truppen zu entlasten. Erdogan
verwies vor der Regierungspartei daraufhin, dass täglich etwa
3000 Lastwagen mit Lebensmitteln und Medizin über die Türkei in
den Irak fahren würden.
Die Türkei bekämpft seit Jahren die Kurdische Arbeiterpartei
(PKK), die auch Stützpunkte im Nordirak hat. Türkische Soldaten
töteten vor wenigen Tagen vier kurdische Rebellen im Grenzgebiet
zum Irak. An dem Gefecht beteiligten sich türkischen
Armeeangaben zufolge neben Einheiten der Armee waren den Angaben
zufolge auch rund 1000 Milizionäre. Das von Kurden bewohnte
Gebiet erstreckt sich auch auf Gebiete im an die Türkei und den
Irak angrenzenden Iran. (Reuters)